Er selber nennt sich zwar nicht so. Aber seit die Zeitung ihm diesen Namen verpasst hat, kennt man Viktor Stüdeli nur noch als den «Witi-Sheriff». Stüdeli ist der Aufseher in der Landwirtschafts- und Schutzzone Witi.
Im Auftrag des Kantons patrouilliert er fast täglich im 15 Quadratkilometer grossen Gebiet zwischen Solothurn und Grenchen.
Der Witi-Sheriff kontrolliert unter anderem die Fahrverbote im Schutzgebiet. Hält sich ein Autofahrer nicht daran, wird er von Viktor Stüdeli verzeigt. Auch Littering-Sünder an der Aare müssen mindestens mit einer Ermahnung rechnen.
Die unbeliebte Leinenpflicht
Link zum Thema
Bekannt geworden ist Viktor Stüdeli vor einigen Jahren mit seinem resoluten Vorgehen gegen Hundehalter, die ihre Vierbeiner frei herumlaufen liessen. In der Witi gilt Leinenpflicht, um die am Boden brütenden Vögel zu schützen. Bei vielen hat sich der Witi-Sheriff damals unbeliebt gemacht.
Heute habe sich die Situation stark gebessert, meint Viktor Stüdeli. Die Kontrollen hätten sich bewährt. Im Allgemeinen würden die Vorschriften in der Schutzzone akzeptiert. «Einzelne Ausreisser gibt es überall in unserer Gesellschaft».
Mehr Rehe in der Schutzzone Witi als früher
Seit 14 Jahren ist Viktor Stüdeli nun schon als Witi-Sheriff unterwegs. Fast täglich unternimmt er Kontrollgänge. Er geniesst es, in der freien Natur zu sein und die Tiere zu beobachten: Rehe, Hasen, Störche. Während die Hasen-Population rückläufig ist, beobachtet Stüdeli in letzter Zeit wieder mehr Rehe auf den Feldern, erzählt er dem Regionaljournal Aargau Solothurn auf einem Rundgang.
Neben seiner Aufgabe als Witi-Aufseher und als Wildhüter der Stadt Grenchen, war Viktor Stüdeli auch 24 Jahre lang Gemeindepräsident von Selzach. Dieses Amt hat er vor Kurzem abgegeben. Nun könne er sich die Zeit anders einteilen und vermehrt auch abends eine Runde drehen, meint der bald 64-Jährige. Witi-Sheriff will er nämlich weiterhin bleiben.