Die Sujet der diesjährigen Feuer sind streng geheim. Erst am Sonntagabend um 20 Uhr wird das Geheimnis gelüftet. Bei dem alten Fasnachtsbrauch entzünden die Wittnauer Konstruktionen aus Petrolfackeln, welche aktuelle Themen aufgreifen. Der obere und untere Dorfteil von Wittnau entzündet je ein Fasnachtsfeuer.
Bei Dunkelheit sind die entzündeten Konstruktionen bis über die Dorfgrenzen von Wittnau sichtbar. Trotzdem kommen immer auch viele Leute ins Dorf selbst, von wo aus die Sujets am besten sichtbar sind. «Es kommen jeweils etwa 500 Leute an das Fest. Da sind auch einige Auswärtige dabei. Manche sind bereits am Samstag beim Aufbau mit dabei», sagt Gemeindeammann Werner Müller gegenüber Radio SRF. Er selbst hat ebenfalls beim Aufbau mitgeholfen.
Frisch Verheiratete bezahlen Feuer
Die rund zehn Meter hohen Holzkonstruktionen sind mit Petrol-Fackeln ausgestattet, welche das Sujet zum Leuchten bringen. Es braucht also einiges an Material um die Feuer vorzubereiten. Die Finanzierung des Materials hat ebenfalls einen traditionellen Hintergrund.
«Paare die im vergangen Jahr geheiratet haben, zahlen einen Anteil an das Fest. Der Rest wird von den Mitgliedern der beiden Trägerschaften übernommen», erklärt Werner Müller.
Erstes Fasnachtsfeuer vor fast 1000 Jahren
Das Fasnachtsfeuer in Wittnau hat eine lange Tradition. In den Geschichtsbüchern ist der Brauch im Jahre 1406 erstmals erwähnt. Jedoch kann man annehmen, dass Heiden die Feuer bereits vor knapp 1000 Jahren in Wittnau entzündet haben.
Das ganze Wochenende steht in Wittnau im Zeichen des Fasnachtsfeuer. Am Samstag kann man beim Aufbau der Konstruktionen zuschauen. Am Sonntagabend werden die Fasnachtsfeuer dann entzündet. Dies geschieht traditionsgemäss durch die sogenannten «Anzünder», durch die frisch verheirateten Paare.
Zum Abschluss findet ein Umzug statt, begleitet durch Schlachtgesänge, die den Winter vertreiben sollen.