Mit der Konzentration könne die Qualität der Behandlungen gesichert werden, teilte die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren GDK mit. Zudem können Kosten gespart werden.
Die Krebsbehandlungen sollen ausnahmslos an den neun kinderonkologischen Kompetenzzentren erfolgen. Diese befinden sich an den Universitätskinderkliniken Bern, Basel, Zürich, Lausanne und Genf sowie an den Kinderspitälern St. Gallen, Luzern, Aarau und Bellinzona.
Erfahrung bei der Behandlung ist wichtig
Bisher wurden krebskranke Kinder und Jugendliche zum Teil auch ausserhalb dieser neun Zentren behandelt. Dies sei für die Qualitätssicherung der Behandlung nicht sinnvoll, so die GDK.
Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen seien seltene Erkrankungen und benötigten daher in der Behandlung viel Knowhow und Expertise. Pro Jahr erkranken rund 230 Kinder und Jugendliche neu an Krebs.
Seltene «viszeralchirurgische Eingriffe»
Operationen bei Speisröhrenkrebs, Darmoperationen, Operationen bei schwerem Übergewicht, bei Adipositas, Leberoperationen und Operationen an der Bauchspeicheldrüse – alle diese Eingriffe sind selten, schwierig und sie brauchen deshalb viel Erfahrung.
Die Konferenz der Gesundheitsdirektoren hat deshalb eine Liste von Spitälern erstellt, die alle derartigen Operationen durchführen können oder einen Teil davon. Im Aargau darf das Kantonsspital Baden alle Eingriffe vornehmen, es hat dafür einen Leistungsauftrag erhalten.
Das Kantonsspital Aarau und die Solothurner Spitäler AG (SoH) dürfen aber die Operationen an der Speiseröhre nicht durchführen. Der Grund: Sie wollten diese Operationen in Teams von Operateuren anbieten. Aarau hätte dafür mit Basel zusammengearbeitet, die SoH mit dem Inselspital in Bern.
Hirslanden hat das Nachsehen
Aber die Gesundheitsdirektoren wollen solche Teams nicht. Sie vergaben die Leistungsaufträge «ausschliesslich unter Benennung eines Spitalstandortes». Weiter steht im Papier der Direktoren: «Die Vergabe von Leistungsaufträgen an juristische Personen (Spitalgruppen) oder Behandlungsteams (Operateure) ist nicht möglich.»
Die Hirslanden Klinik Aarau ging bei all diesen Leistungsaufträgen, die sie auch gern erhalten hätte, leer aus. Der Grund: Sie bildet keine Chirurgen aus. Diese Begründung gab der Aargauer Kantonsarzt Martin Roth dem Regionaljournal Aargau Solothurn.