Zofingen wächst und braucht Schulraum für die vielen neuen Schüler. Das war unbestritten im Rat. Das Parlament hat am Montagabend denn auch Ja gesagt zu einem Kredit von 17,95 Millionen Franken für ein neues Quartierschulhaus. Zwölf Schulräume entstehen neben dem Berufsbildungszentrum. Die Baukosten seien zwar hoch, aber eine Investition in die Zukunft, befand die zuständige Spezialkommission.
Sämtliche Fraktionen haben sich grundsätzlich für den Neubau ausgesprochen. Belebt wurde die Diskussion, als die SVP zwei Anträge einreichte. Wenn man schon gross baue, dann soll man doch das gesamte Schulhaus unterkellern, und nicht nur einen Teil. Zudem würde sich der Einbau einer Beleuchtung für das Allwetterspielfeld lohnen, forderte die Partei.
360'000 Franken alleine für die Unterkellerung, das sei viel Geld, für etwas, das man nicht brauche, hiess es zum Beispiel von einem FDP-Vertreter. Man könne jetzt doch nicht einfach so viel Geld zusätzlich ausgeben, nur weil man grosse Keller möge.
Wie viel Keller ist genug?
Der geplante Kellerraum genüge, man habe das mit den Lehrern durchgerechnet, und man habe mit anderen Schulhäusern verglichen, sagte der zuständige Stadtrat Hans-Martin Plüss. Im aktuellen Schulhausprojekt sind rund 340 Quadratmeter Keller geplant. Eine totale Unterkellerung würde 700 Quadratmeter zusätzlichen Lagerraum bringen.
«Wenn wir das jetzt verpassen, und den zusätzlichen Raum nicht bauen, ärgern wir uns später, wenn wir ihn brauchen», sagte Michael Müller als Sprecher der SVP-Fraktion im Rat. Die FDP staunte, dass die SVP einfach so 360'000 Franken auf die bereits geplanten 18 Millionen «draufpacken» wollte. Und die SP freute sich diesmal über die SVP, der Antrag sei gut, man staune, hiess es im Rat.
Andere Ratsmitglieder wiederum freuten sich einfach über die Diskussion. «Endlich findet wieder mal eine richtige Debatte statt, pünktlich zum 50-Jahr-Jubiläum des Einwohnerrates», sagte etwas Marcel Thüler (SP) am Rednerpult. Am selben Abend nämlich fand die offizielle Jubiläumsfeier des Parlaments statt, mit geladenen Gästen, Stadtmusik und Apéro.
Mehr Licht, kein extra Keller
Zum Schluss kam die zusätzliche Beleuchtung des Allwetterspielfelds für zusätzliche 30'000 Franken im Rat durch. Die komplette Unterkellerung des neuen Quartierschulhauses wurde abgelehnt. Die Gesamtvorlage, ein Neubau für 17'980'000 Franken, wurde einstimmig mit 37 zu 0 Stimmen akzeptiert.
2017 soll der Baustart für das neue Schulhaus erfolgen. 2019 soll es bezugsbereit sein. Zuerst entscheidet nun aber noch das Stimmvolk im Juni an der Urne über den Neubau des Quartierschulhauses.