Noch vor zehn Jahren musste ein Schulabgänger viel Zeit investieren, um eine Lehrstelle zu finden. Oft mussten Schüler Hunderte Bewerbungen schreiben für eine Lehrstelle im Traumberuf oder schlimmstenfalls sonst irgendwo. Nun sind die Rollen vertauscht.
Jetzt müssen Lehrbetriebe viel Zeit aufwenden, um Lehrlinge zu finden: Es hat mehr Lehrstellen als Lehrlinge. Auf Anfrage bei den Ämtern der Kantone Solothurn und Aargau wird klar, dass in diesem Jahr gesamthaft ein paar Hundert Lehrstellen unbesetzt bleiben werden.
Im Aargau geht's bald wieder bergauf, im Kanton Solothurn nicht
«Die Wirtschaft hat in den letzten Jahren viele neue Stellen geschaffen, die Schülerzahlen sind aber eher rückläufig», erklärt Kathrin Holzer vom Aargauer Departement für Bildung, Kultur und Sport, gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn.In Zukunft werde der Kanton zwar wieder zulegen, kurzfristig wird es aber für viele Lehrbetriebe schwierig.
Im Kanton Solothurn sind die Aussichten noch düsterer: Laut Ruedi Zimmerli vom Amt für Berufsbildung sind dort die Schülerzahlen längerfristig rückläufig.«Es wird noch schwieriger für die Firmen, als es jetzt schon ist», glaubt Zimmerli. Möglich sei auch, dass Firmen künftig wieder Lehrstellen abbauen werden.