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Haus, das ähnlich aussieht wie ein altes Spital
Legende: Im Kanton Solothurn gibt es kein Sterbehospiz, wie in den umliegenden Kantonen. Im Bild: Sterbehospiz Brugg. SRF

Aargau Solothurn Zum Sterben ins Altersheim – Neues Angebot im Kanton Solothurn

In den Alters- und Pflegeheimen von Derendingen und Schönenwerd sterben nicht nur alte Menschen. Der Verein Palliative Care Kanton Solothurn hat Plätze eingerichtet für jüngere todkranke Menschen. Anders als in den umliegenden Kantonen gibt es nämlich in Solothurn kein Sterbehospiz.

Peter ist 45 und todkrank. Er hat Krebs und nicht mehr lange zu leben. Wie die meisten Menschen wünscht er sich, zu Hause sterben zu können. Dank Spitex und Familie ist dies auch oft möglich. Doch nehmen die Schmerzen zu oder sind Angehörige überfordert, kann die Betreuung oft nicht mehr zu Haus erfolgen.

Was dann? «Dann fehlt im Kanton Solothurn das Angebot für jüngere Patienten», sagt Heidi Aeschlimann vom Verein Palliative Care Kanton Solothurn: «Dann geht er in einen anderen Kanton, falls er ein Hospiz sucht. Die umliegenden Kantone haben alle ein Sterbehospiz. Und im schlimmsten Fall kommt er notfallmässig ins Spital, was aber teuer ist und dem Patienten nichts nützt.»

Palliative Care

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Palliative Care umfasst die Betreuung von Menschen mit unheilbaren Krankheiten. Ziel ist nicht, das Sterben zu verzögern, sondern den Patienten die Zeit bis zum Lebensende so angenehmn wie möglich zu machen, Leiden zu mildern. Das schliesst medizinische Behandlungen, Pflege, sowie psychologische und spirituelle Unterstützung mit ein.

Geld aus dem Swisslos-Fonds

In einem Pilotprojekt hat der Verein Palliative Care Kanton Solothurn nun Plätze eingerichtet, um jüngere todkranke Menschen ähnlich wie in einem Sterbehospiz betreuen zu können. Im oberen und unteren Kantonsteil stehen je mindestens vier Plätze zur Verfügung.

Die Sterbe-Plätze für Jüngere wurden in den Alters- und Pflegeheimen «Tharad» in Derendingen und «Haus im Park» in Schönenwerd geschaffen. Die Solothurner Regierung unterstützt das Pilotprojekt von 2016 bis 2018 mit 410'000 Franken aus dem Swisslos-Fonds.

Personal muss speziell geschult werden

Das Geld wird vor allem für die Ausbildung des Personals und für zusätzliches Personal benötigt. In den Alters- und Pflegheimen ist das Personal zwar in der Palliativ-Pflege geschult und weiss, wie Sterbende umsorgt werden. Der Umgang mit jüngeren Sterbenden ist aber anders.

Insbesondere die Angehörigen benötigten eine andere Betreuung, sagt Heidi Aeschlimann, die als Pflegedienstleiterin in Schönenwerd arbeitet. Dass Sterbende vielleicht kleine oder jugendliche Kinder haben, sei neu für das Altersheim-Personal.

Mit 45 ins Altersheim?

Gestartet ist das Projekt des Vereins Palliative Care Kanton Solothurn im Januar. Die Erfahrungen seien gut, sagt Heidi Aeschlimann. Es mag zwar nicht optimal sein, wenn ein 45-Jähriger zum Sterben in ein Altersheim gehen muss. Aber: «Die, welche bei uns betreut wurden, waren sehr dankbar.»

Ein ähnliches Angebot gibt es im Kantonsspital Olten. Dort besteht eine Palliativstation, die einer allgemeinmedizinischen Station angegliedert ist. Auch dort werden Menschen in der letzten Lebensphase speziell betreut.

(Bildnachweis Front: Keystone)

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