- Das Kantonsspital Aarau (KSA) hat im Jahr 2018 ein Plus von 300'000 Franken geschrieben.
- Das ist deutlich weniger als im Vorjahr, als der Gewinn noch zwei Millionen betrug. Dabei hat das KSA mehr Patienten behandelt und einfachere Fälle als im Vorjahr.
- Grund für den kleineren Gewinn seien die neuen, tieferen Tarife für ambulante Behandlungen.
«Es ist eine schwarze Null», sagt der Vizepräsident des Verwaltungsrats Felix Schönle. Und trotzdem sei das Spital damit zufrieden. Tatsächlich hätte auch ein Minus resultieren können.
Der Grund für den kleinen Gewinn liege in den neuen Tarifen für die ambulanten Behandlungen. Der Bundesrat hatte diese gesenkt. Dadurch habe man mit dem gleichen Aufwand rund 12 Millionen Franken weniger verdient, so Schönle.
Mehr Rendite auf dem Buckel der Angestellten?
Viele aufwändige Behandlungen lohnen sich für das KSA finanziell nicht, zeigt der Jahresbericht. Die Aargauer Regierung habe bereits geprüft, ob auf gewisse Angebote verzichtet werden soll, sagt Finanzdirektor Markus Dieth. Man sei aber zum Schluss gekommen, dass in Aarau weiterhin komplexe Behandlungen angeboten werden sollen – auch wenn sich dies finanziell nicht lohnt. Patientinnen und Patienten müssen also nicht in die Nachbarkantone ausweichen.
Trotzdem soll das KSA besser rentieren. Das Spital müsse effizienter arbeiten, erklärt Verwaltungsrats Felix Schönle – etwa mit einem besseren Einkauf und damit günstigeren Medikamenten und günstigerem Material. Auch die Mitarbeitenden seien gefordert, so Schönle. Das Personal soll effizienter eingesetzt werden. «Das absolute Ziel ist, dass wir mit weniger Leuten mehr Leistung erbringen können.»
Diese Pläne kommen bei den Spital-Angestellten schlecht an, sagt Lelia Hunziker von der Gewerkschaft VPOD Aargau. «Gerade die Angestellten im Pflegebereich und im Gesundheitswesen laufen extrem am Limit.» Es werde sogar auch darüber diskutiert, ob das Umkleiden auch zur Arbeitszeit gehört oder nicht. Noch mehr Effizienz sei darum kaum machbar.