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Aargauer Gewässer Die Reuss ist sauber – es geht aber noch besser

So war der Zustand der Reuss früher: Seit 1974 beobachten die drei Anrainerkantone Aargau, Zug und Luzern die Wasserqualität der Reuss. Gemessen wird die Nährstoffbelastung der Mittellandreuss, dem Flussabschnitt zwischen Vierwaldstättersee (Luzern) und Aare (Windisch). Seit Messbeginn hat die Belastung mit Phosphor, Nitrit oder Nitrat stetig abgenommen.

Das ist der heutige Zustand des Flusses: Die Wasserqualität der Reuss wird im aktuellsten Reussbericht als «gut bis sehr gut» bezeichnet. In Bezug auf die Belastung mit Nährstoffen sei das Wasser sehr gut, meint Martin Märki von der Aargauer Abteilung für Umwelt. Der Bau von grösseren, effektiveren Kläranlagen und sogenannte Pufferstreifen in der Landwirtschaft (Verbot von für Dünger und Spritzmittel entlang von Gewässern) haben dazu beigetragen.

Reuss
Legende: Die Reuss bei Stetten. SRF

Deshalb ist nicht alles rosig: Mikroverunreinigungen durch unerwünschte Stoffe nehmen allerdings auch in der Reuss zu, so Märki. Diese stammen aus der Siedlungsentwässerung oder aus der Landwirtschaft. Für den aktuellen Bericht wurden diese allerdings nicht gemessen.

Seitengewässer eher problematisch: In einem grossen Fluss wie der Reuss verteilten sich die unerwünschten Stoffe ziemlich gut. Das Flusswasser verdünnt das Abwasser stark, so der Experte. Anders sehe es zum Teil in den Bächen aus, welche in die Reuss münden. Etwa die Jonen, welche aus dem Kanton Zürich kommt. Sie sei aktuell in einem schlechten Zustand. Oder die Lorze, über die das Wasser aus dem Zugersee in die Reuss gelangt. Der See sei oft stark mit Phosphor belastet. Die Wasserqualität der Reuss sei stark von solchen Seitengewässern geprägt, an vielen Zuflüssen seien aber Massnahmen getroffen worden.

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Legende: Die Reuss bei Windisch mit viel Wasser. Keystone

Baden kann man gut: Baden in der Reuss sei meist bedenkenlos möglich, meint Martin Märki vom Kanton Aargau. Wie früher gilt aber auch heute: Nach einem Gewitter und starken Regenfällen zwei oder drei Tage warten mit dem Sprung ins kühle Nass. Dann hat sich die Mikrobiologie eingestellt und die Keime sind verschwunden, die es bei viel Wasser zum Teil noch heute aus den Kläranlagen mitschwemmt.

Weitere Informationen

Regionaljournal Aargau Solothurn, 25.5.2020, 6:31 Uhr ; 

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