Steuern direkt vom Lohn abziehen, das will der Aargauer Grosse Rat nicht. Er hat sich am Dienstagmorgen mit 88 zu 33 Stimmen gegen einen solchen automatischen Abzug entschieden.
Der Vorstoss kam von EVP und Grünen, und wurde von der SP unterstützt. Die linken Parteien wollten unter anderem Schulden, Notlagen und administrative Leerläufe wegen unbezahlter Steuern vermeiden. Viele Steuerpflichtige überblickten oft nicht, welcher Umfang an Steuern auf sie zukomme, argumentierten sie.
Grundsätzlich gegen einen automatischen Abzug sprachen sich SVP, FDP, CVP und GLP aus. Ein solcher Vorabzug würde bei den Unternehmen zu einem grossen Aufwand führen, hiess es bei der SVP. Die CVP machte geltend, das Problem müsse auf nationaler Ebene gelöst werden. Die FDP sprach einer «Bevormundung» der Steuerzahlenden.
Aargauer Steuerpflichtige gleich behandeln
Auch der Regierungsrat lehnte die Forderung ab. Problematisch wäre der Direktabzug vom Lohn auch, weil der Abzug nur für Steuerpflichtige mit Arbeitsort im Kanton Aargau möglich wäre, machte Finanzdirektor Markus Dieth (CVP) klar. So würden die aargauischen Steuerpflichtigen unterschiedlich behandelt.