Die Aargauer Kantonspolizei hatte im letzten Jahr mit weniger Tötungsdelikten und weniger Einbruchsdiebstählen zu tun. Dagegen ging die Zahl der Sexualdelikte und die Zahl der häuslichen Gewalt nach oben. Das zeigt die Auswertung des letzten Jahres, welche die Polizei an ihrer Jahresmedienkonferenz präsentierte.
«Das Ausbleiben grösserer Ordnungsdiensteinsätze oder spektakulärer Kriminalfälle bedeutet jedoch nicht, dass die Tätigkeit im Kleinen für die einzelnen Personen des Korps nicht anspruchsvoll gewesen wäre», sagte Regierungsrat Urs Hofmann.
Die Grundbelastung der Polizei sei auch im vergangenen Jahr hoch gewesen, sagte Polizeikommandant Michael Leupold. Einbrüche verhindern war und bleibe oberste Priorität. Die Kriminalitätslage im Kanton könne als stabil bezeichnet werden.
Einbrecher-Lehrlinge auf Tour
Bei den Einbrüchen habe die Polizei letztes Jahr neue «Klienten» angetroffen: Einbrecher, welche mit brachialer Gewalt vorgehen oder eine Scheibe einschlagen, anstatt möglichst wenig Spuren zu hinterlassen. «Wir haben eine Häufung dilettantischer Tatvorgehen. Das deutet darauf hin, dass dies Personen sind, die neu im Geschäft Einbruch sind.», so Kommandant Leupold.
In Wohnungen einbrechen sei weiterhin attraktiv für ausländische Täter. Im durchschnittlichen Haushalt lasse sich gute Beute machen. Nicht mehr der grosse Fernseher oder das teure Bild an der Wand, sondern Bargeld, Schmuck oder Smartphones.
Die Ermittlungsarbeiten werden wegen der Informationstechnologie aber aufwändiger und vor allem teurer. Es werde kaum noch ein Strafverfahren gegen eine Person geführt, in welchem nicht in irgendeiner Form die Kommunikationsdaten dieser Person von Relevanz seien, hiess es.