Das Wichtigste in Kürze:
- Das Amt für Verbraucherschutz AVS (Lebensmittelkontrolle, Veterinärdienst, Chemiesicherheit) betreibt auch das kantonale Labor.
- Im Labor analysieren Spezialisten beispielsweise Trinkwasserproben oder Proben der Lebensmittelkontrolle.
- Bis jetzt befinden sich AVS und Labor in zwei verschiedenen Gebäuden. Beide Einheiten werden zusammengelegt, das hat die Regierung entschieden.
- Als gemeinsamer Standort steht das ehemalige Zeughaus in Aarau im Vordergrund.
- Kooperationen mit anderen Kantonen oder Institutionen werden nicht weiterverfolgt.
Das Labor im alten Zeughaus einzurichten und dort auch das AVS unterzubringen (total 80 Arbeitsplätze), koste wohl zwischen 20 und 30 Millionen Franken, sagt die zuständige Regierungsrätin Franziska Roth auf Anfrage von SRF. Genaue Zahlen wisse man aber erst nach den Vorabklärungen im Frühling 2018.
20 bis 30 Millionen Franken – das tönt nach viel Geld. Kennt man aber die ursprünglichen Pläne hinter dem kantonalen Labor, stellt sich heraus, dass die Regierung insgesamt sehr viel Geld spart.
Projekt 1: Neubau kantonales Labor
Die Regierung wollte eigentlich das Labor komplett neu bauen. Angedacht war eine Erweiterung des «Buchenhofs», des Sitzes des Bau- und Umweltdepartements. Dort hätte ein Neubau entstehen sollen für das kantonale Labor und das Labor des Amtes für Umweltschutz. Im gleichen Gebäude waren noch Archivräume und die Garage für die Staatsfahrzeuge geplant.
Doch im Frühling 2017 stoppte die Regierung dieses Projekt. Es hätte rund 70 Millionen Franken gekostet. Dieses Geld sei nicht vorhanden, sagte damals die Regierung. Sie wolle nun andere Möglichkeiten prüfen.
Projekt 2: Gesundheitsdepartement im alten Zeughaus
Schon vor dem Neubau des kantonalen Labors hatte die Regierung ein anderes Projekt gestoppt. Sie wollte das alte Zeughaus in Aarau umbauen als neuen Sitz des Departement Gesundheit und Soziales (DGS). Das hätte 15 Millionen Franken gekostet. Doch auch hier kam der Stopp- bzw. Sparbefehl: zu teuer. Das alte Zeughaus gehört dem Kanton.
Mit dem Verzicht auf den Neubau des kantonalen Labors und mit dem Stopp des DGS-Zügelprojekts hat die Regierung also rund 85 Millionen Franken gespart. Dafür hat es im Zeughaus nun Platz für AVS und Labor. Die 20 bis 30 Millionen Franken für die Zusammenlegung der beiden Einheiten erscheint so in einem anderen Licht. Der Spareffekt der ganzen Übung beläuft sich summa summarum auf ca. 60 Millionen Franken.
Unbestritten ist, dass die Arbeitsbedingungen im kantonalen Labor prekär sind. Das Gebäude am Kunsthausweg 24 in Aarau ist alt, es hat zu wenig Platz, und es hat sogar schon in die Räume geregnet. Mit «Notmassnahmen» halte man den Betrieb aufrecht, sagt AVS-Leiterin Alda Breitenmoser auf Anfrage von Radio SRF.