Erst Ende 2016 hatte Roland Brogli sein Amt als Regierungsrat abgegeben. Bis zu seinem Rücktritt war der CVP-Politiker 16 Jahre lang Finanzdirektor des Aargaus. Am Montagabend ist er nun plötzlich verstorben, einen Tag nach seinem 66. Geburtstag. Dies teilt der Aargauer Regierungsrat am Dienstag mit.
Mit Roland Brogli verlieren wir einen liebenswürdigen ehemaligen Kollegen, der sich um den Kanton Aargau verdient gemacht hat.
Landammann Stephan Attiger würdigt seinen ehemaligen Kollegen: Brogli habe die Finanzpolitik des Kantons massgeblich geprägt. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt Ende des letzten Jahres habe er sich mit «grossem Einsatz und viel Herzblut» für den Aargau engagiert.
Auch seine Partei, die CVP, würdigt ihren langjährigen Regierungsrat in einer Mitteilung. Die Partei verliere mit Brogli einen «engagierten, liebenswerten und auch sehr geselligen und humorvollen Parteifreund». Brogli sei ein «CVPler durch und durch» gewesen. Er habe die Partei und den Kanton wesentlich geprägt.
Vier Amtszeiten Finanzdirektor
Roland Brogli war während 16 Jahren Vorsteher des Departementes Finanzen und Ressourcen. Der CVP-Politiker setzte während seiner Amtszeit mehrere Steuersenkungen und Sparprogramme durch. Die Eckpfeiler seiner finanzpolitischen Strategie waren ein «ausgeglichener Staatshaushalt, Schuldenabbau und moderate Steuern».
Bei seinem Ausscheiden aus der Regierung hinterliess er jedoch ein Rekorddefizit von 106 Millionen Franken im Staatshaushalt. Dies auch, weil in seiner Amtszeit der wirtschaftliche Wind gedreht hatte. Wirtschaftskrise und Frankenstärke machten Aargauer Unternehmen zu schafffen.
Neuen Kräften Platz machen
Einen persönlichen Rückschlag erlebte Brogli Ende 2003, als er an einem Tumor erkrankte. Brogli überstand die Krankheit, noch während der Chemotherapie nahm er seine Amtsgeschäfte wieder auf. Die Krankheit, sagte er später, habe ihn anfänglich schwach, dann aber «unglaublich stark» gemacht.
Nach 16 Jahren Regierungstätigkeit hatte Brogli genug. Im Januar 2016 gab er seinen Rücktritt auf Ende seiner vierten Legislatur bekannt. Er wolle neuen Kräften Platz machen, sagte er damals. Exekutiv-Gremien müssten immer wieder erneuert werden, um frischen Ideen für die Zukunft Raum zu geben.