Karin Suter-Erath gehört zu den besten Rollstuhl-Badminton-Spielerinnen der Welt. Die Wettingerin war lange im Rollstuhl-Tennis erfolgreich ehe sie die Disziplin wechselte. Ganz auf das Tennis spielen verzichtet sie aber nicht. Beim Heimturnier in Birrhard war sie im Einsatz und erzählte Sportredaktor Beni Minder, was sie am Tennis und am Badminton reizt.
SRF: Wie geht das, beide Sportarten Badminton und Tennis zu betreiben?
Karin Suter-Erath: Das kommt mit der Erfahrung. Am Anfang fiel mir der Wechsel jeweils schwer, mittlerweile geht das problemlos. Ich habe für jedes Spiel ein anderes Programm. Jemand der rennt und Fahrrad fährt, beginnt auch nicht plötzlich auf dem Fahrrad zu rennen. Ich kann das gut unterscheiden.
Was sind die grössten Unterschiede zwischen den beiden Sportarten?
Beim Rollstuhl-Tennis darf der Ball jeweils zweimal an den Boden, daher fährt man viel hin und her. Im Rollstuhl-Badminton ist dies nicht möglich, man verkleinert deshalb die Breite des Spielfeldes, dadurch muss man viel vor- und zurückfahren. Die Ballwechsel sind im Badminton meist länger und intensiver.
Wieso haben sie sich entschieden den Fokus aufs Badminton zu setzen, und nicht aufs Tennis?
Das war nicht geplant. Ich wollte eigentlich 2008 nach den Paralympics im Rollstuhl-Tennis vom Spitzensport zurücktreten. Dann fanden jedoch in Basel, wo ich aufgewachsen bin, die Europameisterschaften im Rollstuhl-Badminton statt. Dadurch bin ich dann rein gerutscht und als der Entscheid fiel, dass Rollstuhl-Badminton 2020 paralypmisch wird, war klar, dass ich das nochmals erleben möchte.
Was sind denn nun die nächsten Ziele?
Im Herbst möchte ich gerne meinen Europameistertitel verteidigen. Und 2019 stehen dann die Heimweltmeisterschaften in Basel an. Die Konkurrenz wird dann jedoch sehr gross sein, vor allem die asiatischen Spielerinnen sind stark. Das Ziel ist jedoch dennoch möglichst weit zu kommen. Ansonsten möchte ich jedoch nicht allzu weit planen. Ich habe gelernt, dass es immer anders kommen kann, als man denkt.
Das Gespräch führte Beni Minder.