Machen sich Aargauer Wirte Sorgen, können sie sich bei der Gastroseelsorge der Reformierten Landeskirche melden. Seit sechs Jahren arbeitet dort Corinne Dobler. Die Situation der Restaurantbetreiber habe sich während der Corona-Krise zugespitzt, sagt sie im Interview.
SRF: Wie hat sich ihre Arbeit in der Corona-Zeit verändert?
Corinne Dobler: Ich gehe meist nicht mehr persönlich bei den Wirten vorbei, wir sind vor allem telefonisch, per Mail oder Chat in Kontakt, ausser in einem Notfall. Ich merke, dass die Not zugenommen hat, dass die Leute in einer Krise sind.
Viele Wirte melden sich bei Ihnen: Was sind ihre Anliegen?
Wir hatten verschiedene Phasen: Vor Ostern waren viele Wirte noch optimistisch. Vier Wochen Pause ist auch mal nicht schlecht. Seit aber total unklar ist, wann und wie die Beizen wieder geöffnet werden, ist eine Ohnmacht, eine Depression spürbar.
Die Wirte sind unsicher. Die grosse Frage ist, ob die Kunden dann auch kommen, sobald die Restaurants wieder geöffnet sind - getrauen sie sich? Das ist die grosse Unsicherheit.
Die Corona-Krise gefährdet Restaurants. Es geht um Existenzen...
Die Situation ist sehr prekär. Manchen Restaurants ging es auch vor der Krise nicht gut. Und wenn jetzt noch eine Krise dazukommt, dann sind solche Betriebe gefähret. Es fehlt an Geld, wenn man Mieten und Angestellte bezahlen muss, aber keine Einnahmen hat.
Die Fragen stellte Christoph Wasser.