- In Gränichen verschwinden 40 Arbeitsplätze. Die Firma Zehnder verlagert einen Teil ihrer Heizkörper-Produktion nach Frankreich.
- Man gebe dem Preis- und Margendruck nach, begründet Zehnder den Entscheid. Es braucht immer weniger Radiatoren.
- Im Februar 2017 hatte Zehnder gegenüber SRF noch betont, am Standort Gränichen stehe ein Stellenabbau «momentan nicht zur Diskussion».
- Nun verspricht Zehnder «faire Lösungen» für die Betroffenen. Die Firma beschäftigt viele langjährige Mitarbeitende.
Betroffen von den Massnahmen sind 60 von insgesamt 350 Arbeitsplätzen in der Wynentaler Gemeinde. Nach der Verlagerung verbleiben in Gränichen 60 Mitarbeitende in der Heizkörper-Produktion. Rund 250 weitere Mitarbeitende sind in konzernübergreifenden Funktionen sowie im Vertrieb für die Schweiz tätig.
Konkret will Zehnder die Produktion von Heizkörpern für den britischen Markt verlagern – aus dem Aargau nach Vaux-Andigny in Frankreich. Damit verschwindet rund ein Drittel des bisherigen Produktionsvolumens in Gränichen. Der Markt für Heizkörper nach Mass entwickle sich in Europa negativ, hält Zehnder in einer Mitteilung vom Dienstag fest.
Vor einem Jahr war Abbau noch kein Thema
Bodenheizungen und besser isolierte Gebäude sorgen dafür, dass immer weniger Heizkörper gebraucht würden, erklärt Finanzchef René Grieder gegenüber SRF. Das sorge für Überkapazitäten im Markt. «Auch die Konkurrenz leidet darunter, was zu Preisdruck führt. Der Preis pro Stück ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken.»
Noch vor einem guten Jahr klang René Grieder optimistischer. Auf die Frage, ob am Standort Gränichen ein Abbau drohte, erklärte er im Februar 2017 gegenüber SRF: «Momentan steht das nicht zur Diskussion.» Nun betont Grieder, man habe alles probiert, um den Abbau in Gränichen zu verhindern. Die Produktivität sei gesteigert worden, man habe neue Produkte entwickelt, aber es nütze nichts.
Verwaltungsratspräsident Hans-Peter Zehnder will den Stellenabbau gemäss Mitteilung «fair und sozialverträglich» umsetzen. «Wir sind uns bewusst, wie einschneidend der Stellenabbau für die Betroffenen, ihre Familien und den Standort Gränichen ist», wird er zitiert.
Finanzchef Grieder ergänzt gegenüber SRF: «Wir haben viele langjährige Mitarbeiter, die schon lange keine Bewerbung mehr geschrieben haben. Da versuchen wir zu helfen.»