Das Café mit dem Namen «Spurlos» hat auf dem Dreispitzareal seinen Betrieb aufgenommen. Nicht einfach ein weiteres Café in Basel, sondern eins mit einer Vision, der Vision «Zero Waste», also so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Das sei in der Gastronomie gar nicht so einfach, sagt die Co-Geschäftsführerin Tamara Weber. Denn normalerweise seien die Produkte alle verpackt. «Jedes Kaffeerähmchen ist einzeln in einer Plastikverpackung. Viele davon werden in einem Celophan-Verpackung in einer Kartonschachtel geliefert». Im Café «Spurlos» ist deshalb vieles etwas anders.
- Kuchen liefert eine lokale Bäckerstube und zwar im Mehrweggebinde.
- Milch kommt in der Glasflasche. Die leere Flasche geht zurück zum Produzenten.
- Fast das gesamte Interieur ist Second Hand.
Zudem ist das Café «Spurlos» ein Art Testlabor. Tamara Weber testet in der Praxis, was Forschende an der Fachhochschule Nordwestschweiz in der Theorie für gut befinden, um Abfall in der Gastronomie einzusparen.
Zero Waste ist mehr als nur ein Trend
Das Zero-Waste-Café reiht sich ein in eine Entwicklung, die in der Region Basel immer sichtbarer wird. In Basel wie auch im Baselbiet gehen beispielsweise immer mehr Geschäfte auf, in denen Lebensmittel unverpackt angeboten werden. Kunden füllen die Produkte in eigens mitgebrachte Behälter.
Zwar bedienten solche Geschäfte und Cafés noch eine Nische, sagt der Abfallexperte und Dozent an der Universität Basel, Rolf Schwery. Dennoch erfüllen sie eine wichtige Aufgabe. «Es sind Pioniere, die einen Weg Richtung weniger Abfall einschlagen und zeigen, was im Markt möglich ist », sagt Schwery.
Der grösste Hemmschuh, um Zero-Waste-Konzepte auch bei grösseren Betrieben anzuwenden, seien einerseits Hygienevorschriften und andererseits die Lieferketten, die noch nicht aufgebaut seien. Dennoch ist Schwery überzeugt: «Eine Revolution in der Verpackungsindustrie wird kommen».
(SRF 1, Regionaljournal Basel, 17 Uhr 30)