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Abgesagte Uhrenmesse Baselworld kämpft um ihre Aussteller

Trotz der Verschiebung ins nächste Jahr glaubt der Baselworld-Chef nicht an einen Massenexodus bei der nächsten Messe.

Wegen des Corona-Virus und der bundesrätlichen Anordnung, alle Anlässe über 1000 Personen nicht stattfinden zu lassen, sah sich die ohnehin schon stark gebeutelte Messe Schweiz gezwungen, die diesjährige Ausgabe der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld zu verschieben. Hinter den Kulisssen kämpft Baselword-Chef Michel Loris-Melikoff darum, dass möglichst viele Aussteller an der nächstjährigen Ausgabe teilnehmen und nicht abspringen.

Uhrenproduzenten könnten auf den Geschmack kommen

Denn so wie Oris-Chef Rolf Studer könnten auch andere Uhrenbosse ihre Überlegungen anstellen. Rolf Studer sagt: «Jetzt müssen wir halt schauen, wie wir ohne die Baselworld an unsere Kunden kommen.» Das sei auch eine Chance, dass Oris nun neue Wege ausprobiere. Das heisst freilicht nicht, dass Oris nächstes Jahr nicht an die Baselworld kommt. Dieser Entscheid steht noch aus.

Diese von Rolf Studer angetönten «neuen Wege» könnten dazu führen, dass noch mehr Uhrenhersteller als bisher schon zum Schluss kommen, dass es auch ohne die Baselworld gehe.

Das glaubt Michel Loris-Melikoff, Chef der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld, freilich nicht. «Der direkte Kontakt zwischen Produzenten und Händlern bleibt wichtig. Das zeigt ja auch das Beispiel, dass in Genf ein paar Uhrenmarken eine Art Mini-Messe in sechs verschiedenen Hotels abhalten wollen.»

Neuer Messetermin stösst auf positives Echo

Loris-Melikoff hat dieser Tage aber sehr viele Termine, um die Aussteller bei der Stange zu halten. «Wir müssen viel erklären und Rücksprache halten, wie es weiter geht." Dass die nächste Baselworld schon im nächsten Januar stattfinden soll, stosse bei vielen Uhrenmarken auf positives Echo, sagt er. Und dann ist da ja noch der neue digitale Auftritt, den viele Uhrenhersteller schon lange von der Messe verlangen. In welcher Form dieser daherkommen soll, darüber will Loris-Melikoff vorderhand noch nichts verraten. Nur so viel: Der Baselworld-Chef wollte ihn bei der diesjährigen Messeeröffnung präsentieren. Das werde er nun zum gleichen Zeitpunkt - also noch im April - tun, wenn auch in einem andern Rahmen.

Knackpunkt Kosten

Ein grosser Knackpunkt zeichnet sich jetzt schon ab. Die Aussteller, die dieses Jahr teilnehmen wollten, haben ihre Standgebühr - bei grösseren Ständen in der Regel ein sechsstelliger Betrag - bereits einbezahlt. Wieviel die Messe davon zurückbezahlen wird, ist Gegenstand von Abklärungen. Je mehr die Messe zurückbezahlt oder für die Teilnahme im nächsten Jahr gutschreibt, desto eher bleiben die Aussteller bei der Stange. Allerdings: Zahlt die Messe viel zurück, klafft bei ihr ein Loch in der ohnehin schon klammen Kasse. Loris-Melikoff macht hier den Spagat zwischen Aussteller halten und die eigene Kasse im Lot behalten.

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