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Abreissen oder verkaufen Ungewisse Zukunft für die «Casa Carigiet»

Die Eigentümer des geschichtsträchtigen Hauses in Trun wollen es abreissen oder verkaufen. Noch sind viele Fragen offen.

Der Brand bewegte im Februar das Dorf Trun. Die «Casa Carigiet» stand damals in Flammen. Das herrschaftliche Gebäude an bester Lage ist auch das Geburtshaus des bekannten Bruderpaares Alois und Zarli Carigiet. Seither fehlt das Dach, die Wohnungen haben laut Gebäudeversicherung keinen Wert mehr.

Abrissgesuch bei der Gemeinde eingereicht

Wie weiter mit dem geschichtsträchtigen Gebäude? Darüber müssen jetzt die Eigentümer entscheiden – insgesamt fünf Parteien, darunter eine Erbengemeinschaft und Ferienwohnungsbesitzer. Auf Anfrage des «Regionaljournals Graubünden» von Radio SRF haben sie sich diesen Mittwoch schriftlich zur Zukunft des Gebäudes geäussert.

Im Raum steht erstens der Abriss des Gebäudes. Die Eigentümer haben letzte Woche einen ersten Schritt unternommen und ein Abrissgesuch bei der Gemeinde Trun eingereicht, wie der Gemeindepräsident auf Anfrage bestätigt. Das Gesuch sei aber noch nicht komplett, man warte auf weitere Informationen.

Eine neue «potentielle Käuferschaft»

Im Raum steht neu auch wieder der Verkauf, nachdem Verhandlungen mit der Gemeinde gescheitert waren. Seit Anfang Woche, heisst es weiter, laufen Verhandlungen mit einer «potentiellen Käuferschaft». Wer das ist, wie viele Leute, welche Pläne sie verfolgen, dazu steht in der Mitteilung nichts und dazu – sowie zu anderen Fragen – wollten sich die Eigentümer auf Anfrage nicht äussern.

Wie weiter mit dem einst herrschaftlichen Haus, in das es heute hereinregnet, dazu fand am Montag auch ein runder Tisch statt. Eingeladen hatte die Denkmalpflege Graubünden. Was dort entschieden wurde und ob ein Verkauf die Lösung sein könnte, darüber schweigt das Amt. Die Begründung des kantonalen Denkmalpflegers Simon Berger per Mail: «Wir haben uns unter den Beteiligten verständigt, dass im Fall Casa Carigiet nur die Eigentümerschaft kommuniziert.»

Kein Notdach für den Winter

Dazu heisst es in der Mitteilung der Eigentümerschaft, Thema des runden Tischs sei gewesen, wie man das Haus winterfest machen könne, um die «Brandruine» über die nächsten Monate zu sichern. Die potentielle Käuferschaft brauche Zeit für Abklärungen. Die Rede ist von zehn Monaten.

In einem nächsten Schritt soll deshalb abgeklärt werden, wie aufwändig die Sicherung des arg ramponierten Gebäudes wäre und zwar ohne Notdach, wie es weiter heisst. Versicherungstechnisch sei ein solches Notdach nicht mehr nötig, bestätigt die Gebäudeversicherung auf Anfrage. Das Carigiet-Haus sei zu stark zerstört.

SRF 1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr.

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