Die Berner Fasnacht hatte am Donnerstagabend mit der Bärenbefreiung begonnen – am Freitagmittag war sie schon wieder zu Ende. Wegen des Verbots von Grossveranstaltungen durch den Bundesrat, darf die Berner Fasnacht nicht weitergeführt werden.
Der stellvertretende Präsident, Thomas Fritz, sagt, das sei sehr traurig, da die Guggen oder Theatergruppen viel Zeit und Geld investiert hätten.
Wir werden allen sagen müssen: ‹Tut uns leid, ihr müsst wieder nach Hause gehen.›
Über alle Kanäle wurde probiert, die Leute davon abzuhalten, in die Berner Innenstadt zu kommen. Dennoch waren am Freitagnachmittag zum Zeitpunkt des Kinderumzugs verschiedene Familien unterwegs.
Die Enkel hätten sich so auf den Umzug gefreut, sagt eine Grossmutter. «Deshalb habe ich gesagt, dass wir trotzdem einen Spaziergang machen – verkleidet natürlich.»
Frustriert sind auch die Standbetreiber, die am Freitagnachmittag daran sind, abzubauen. Zum Beispiel Christian Mäder, der mit seinem Team seit sieben Jahren den Narrentempel auf dem Kornhausplatz betreibt.
Er könne und wolle sich nicht wehren, sagt Mäder. Aber der Abbruch sei fatal. «Das Zelt und die Infrastruktur sind aufgestellt, die Verträge sind gemacht.» Rund 25'000 Franken seien bereits investiert.
Das ist für uns fatal.
Verständnis für den Abbruch der Berner Fasnacht könne er schon aufbringen, sagt der Narrentempel-Chef. Aber ob er richtig sei, werde man wohl erst in ein paar Wochen wissen. «Die Behörden können so sicher nichts falsch machen.» Abgesagt wurden auch die anderen Fasnachtsveranstaltungen in Biel, in Langenthal oder in Moutier.