Nach zwölf Jahren ist Schluss: Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger (FDP) tritt ab. Der begeisterte Marathonläufer setzte sich auch als Regierungsrat stets sportliche Ziele und verhandelte hart mit Spitälern, Ärzten und Krankenkassen.
Mit der Umsetzung der neuen Spitalfinanzierung, der Einführung von Mindestfallzahlen oder dem Prinzip «ambulant vor stationär» prägte er die Gesundheitspolitik weit über die Kantonsgrenzen hinaus. Im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» zieht der scheidende Gesundheitsdirektor Bilanz.
SRF News: Ende Woche räumen Sie Ihr Büro, was packen Sie ganz sicher in die Zügelkiste?
Thomas Heiniger: Sicher die Gesundheitsversorgungs-Berichte, die wir erstellt haben. Mit ihnen habe ich viel gearbeitet. Sie zeigen mir ein Résumé der letzten Jahre. Sicher nicht in die Kiste schaffen es die persönlichen Notizen, die kommen in den Schredder.
Sie haben immer gesagt, das Gesundheitsdepartement sei Ihr Wunschdepartement, Sie wollten nie wechseln. Was hat Sie so fasziniert?
Die Gesundheit betrifft jede und jeden, das ist das Eine. Auf der anderen Seite gibt es die Ordnung im Gesundheitswesen. Die Organisation der Gesundheitsversorgung. Und dieses Spannungsfeld zwischen der Individualität und der Gesamtverantwortung im Staat hat mich von meiner politischen Überzeugung her interessiert und auch geprägt.
Das Gesundheitsdepartement ist komplex, ist immer im Fokus. Gab es Momente, in welchen Sie an die Grenzen kamen?
Ich glaube, ich habe viel gearbeitet. Ich fühlte mich auch sehr beansprucht und herausgefordert. Ich vergleiche das Gesundheitswesen ja häufig mit einer Tinguely-Maschine: Es spielen so viele Räder zusammen, man dreht an einem Ort und dann bewegt es sich ganz woanders. In diesem Spannungsfeld die Orientierung zu behalten und den eigenen Vorstellungen treu zu bleiben, fand ich sehr anspruchsvoll. Es war streng.
Das Gespräch führte Margrith Meier. Sie finden es in voller Länge im Audiofile.