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Abspaltung vom Mutterkonzern Werden an der Börse bald V-Zug-Aktien gehandelt?

Das über 100-jährige Unternehmen V-Zug ist eine Tochterfirma des Industriekonzerns Metall Zug AG. Aber wenn es nach den Plänen des Konzerns geht, nicht mehr lange: An der Generalversammlung vom Freitag soll darüber entschieden werden, ob die V-Zug vom Mutterkonzern abgespalten wird und als unabhängiges Unternehmen an die Börse geht.

Guter Moment

Zwar war das letzte Geschäftsjahr für die V-Zug nicht besonders gut, der Betriebsgewinn fiel um rund 20 Millionen tiefer aus als im Vorjahr und mit einer neuen Haushaltsgeräte-Linie gab es Probleme. Und trotzdem: Im internationalen Geschäft konnte das Unternehmen wachsen – deshalb sei es ein guter Moment für eine Abspaltung vom Mutterkonzern, sagt Martin Wipfli, VR-Präsident von Metall Zug. V-Zug sei in den letzten Jahren gewachsen und brauche nun mehr Freiheiten, um sich weiter entwickeln und im internationalen Umfeld flexibler agieren zu können.

Die V-Zug soll deshalb nicht mehr Teil eines Mischkonzerns sein, welches noch ganze andere Produkte herstellt als Haushaltsapparate. Das Unternehmen soll daher einen eigenen Verwaltungsrat erhalten. Damit sei es auch einfacher neue Investoren zu gewinnen.

Metall Zug AG bleibt grösster Aktionär

Der Mutterkonzern Metall Zug will aber mit rund 30 Prozent Aktienanteil grösster Aktionär bleiben. Da stellt sich die Frage, wie unabhängig eine Firma sein kann, wenn der ehemalige Mutterkonzern immer noch das Sagen hat. Gemäss Wipfli soll aber die Unabhängigkeit gegeben sein, weil die Metall Zug darauf verzichtet im Verwaltungsrat vertreten zu sein.

Die künftige strategische Entwicklung passiert auf der Ebene des Verwaltungsrates der V-Zug. Wir halten uns da raus.
Autor: Martin Wipfli VR-Präsident der Metall Zug AG

Durch den Verzicht auf einen Sitz im Verwaltungsrat, habe die Metall Zug ein ganz klares Zeichen gesetzt, dass die künftige strategische Entwicklung im Verwaltungsrat der V-Zug angesiedelt ist, sagt VR-Präsident Wipfli. «Da halten wir uns raus.»

V-Zug reif für den Alleingang

Oliver Riemenschneider, VR-Präsident der V-Zug, sieht es ähnlich. Die Firma sei reif für den Alleingang meint er. Dass die Firma in der Schweiz so gut verankert sei, sei ein grosser Vorteil im internationalen Geschäft. Ein weiterer Vorteil sei, dass V-Zug kleiner sei als viele Konkurrenten. So könne man Ideen schneller umsetzen.

Der Denkplatz Schweiz ist sehr wichtig für uns.
Autor: Oliver Riemenschneider VR-Präsident der V-Zug

Eine zentrale Rolle spiele auch Zug als Standort. In der Forschung und der Entwicklung beschäftigt V-Zug 235 Leute. «Der Denkplatz Schweiz ist sehr wichtig für uns», sagt Riemenschneider. Wichtig sei aber auch, dass die Fertigung in den eigenen Händen liege, so könne man Innovationen rasch an den Markt bringen.

Damit die Abspaltung gelingt, muss diese von den Aktionären der Metall Zug abgesegnet werden. Martin Wipfli, Verwaltungsrats-Präsident, ist zuversichtlich, dass die Abspaltung gelingt. Läuft alles nach Plan, sollen die Aktien ab Juni an der Börse gehandelt werden.

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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