Die Situation: Überfüllte Strassen und Staus – mit dem haben viele Städte zu kämpfen. In Aarau hat sich der Verein «Aarau Mobil» zum Ziel gesetzt, die Problematik der Verkehrsüberlastung mit einer Initiative aktiv anzugehen. Der Verein will, dass der öffentliche Verkehr, der Fuss- und der Veloverkehr in der Stadt gefördert werden soll. Ähnliche Diskussionen gibt es aktuell auch in Baden und Olten.
Die Initiative: Das zunehmende Verkehrschaos in Aarau belaste die Wirtschaft, die Umwelt und auch die Gesundheit der Bevölkerung, argumentiert der Verein «Aarau Mobil». Mit seiner Initiative will er, dass die Förderung des Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehrs in der Gemeindeordnung verankert wird. Der sanfte Verkehr soll stetig erhöht werden. Der Verein fordert unter anderem genügend Veloabstellplätze und eine bessere Anbindung der Innenstadt an die Quartiere und die angrenzenden Gemeinden.
Der Gegenvorschlag: Die Initiative geht aus der Sicht des Aarauer Stadtrats zu weit. Die Initiative fordert eine stetige Erhöhung des sanften Verkehrs. Dieser Automatismus könnte dazu führen, dass Massnahmen mit ungenügendem oder schlechtem Kosten-Nutzen-Verhältnis umgesetzt werden müssen, gibt der Stadtrat zu bedenken. Der Aarauer Stadtrat hat aber grundsätzlich Sympathien für die Anliegen des Vereins «Aarau Mobil» und präsentierte deshalb einen Gegenvorschlag.
Das sagen die Parteien: Der abgespeckte Gegenvorschlag des Stadtrats fand im Aarauer Einwohnerrat mehr Zuspruch als die Initiative. Grundsätzlich unterstützen in Aarau die linken Parteien, plus CVP, die Mobilitäts-Initiative. Die FDP ist für den Gegenvorschlag des Stadtrats. Nein zu beiden Vorlagen sagt die SVP. Die Mobilitäts-Initiative sei überflüssig, heisst es in einer Mitteilung der Partei. Und auch der Gegenvorschlag des Stadtrats würde zu viel kosten.