Ein Schritt gegen das Ladensterben? Oder vergeblich ausgegebenes Geld? Die Stadt Arbon stimmt Ende September über das Projekt «Lebensraum Altstadt» ab.
Die Ausgangslage
Die Läden in der Arboner Altstadt haben einen schweren Stand, wie in vielen anderen Städten auch. Ohne die nötige Laufkundschaft fehlt ihnen die wichtigste Einnahmequelle. Viele Läden schliessen, neue bleiben oft nicht sehr lange. Erschwerend hinzu kommt der Durchgangsverkehr. Der Stadtrat will mit dem Projekt «Lebensraum Altstadt» diesen Problemen entgegenwirken.
Projekt «Lebensraum Altstadt»
Das Projekt will unter anderem eine Begegnungszone mit Tempo 20 schaffen, die Trottoirs absenken und Leitungen sanieren. Das Projekt kostet rund fünf Millionen Franken. 2,7 Millionen davon müsste Arbon bezahlen, der Rest übernimmt der Bund innerhalb des Agglomerationsprogramms.
Befürworter aus allen Parteien
Nebst dem Quartierverein unterstützt ein überparteiliches Komitee mit Vertretern aus allen Parteien das Projekt. So könne die Altstadt als attraktive Visitenkarte von Arbon erhalten bleiben und nachhaltig entwickelt werden, argumentiert das Ja-Komitee. Den Kredit könne die Stadt verkraften. Zudem könne man nicht zuwarten, weil in einigen Jahren das Geld vom Bund nicht mehr zur Verfügung steht.
Widerstand formiert sich
Ein Gegenkomitee mit Vertretern der SVP, EVP und CVP stellen sich gegen «Lebensraum Altstadt». Sie befürchten eine Steuererhöhung. Zudem sei das Projekt nicht genug ausgereift. Das Nein-Komitee bemängelt unter anderem, dass die Hausbesitzer nicht genug einbezogen würden. Der Stadtrat, der 2019 neu gewählt wird, soll dann ein neues Projekt ausarbeiten, so die Forderung.