Geht es nach der Baselbieter Regierung, dann soll die S9 - das «Läufelfingerli» - stillgelegt und durch einen Bus ersetzt werden. Dagegen wehren sich viele Einwohnerinnen und Einwohner des betroffenen Homburgertals. Am Wochenende trafen sich beispielsweise Hunderte Menschen zu einer Art «Landsgemeinde» in Rümlingen, um für ihr Läufelfingerli einzustehen.
Die Stilllegung der S9 sei aber nur ein Teilaspekt der Abstimmungsvorlage, über welche die Baselbieter Bevölkerung am 26. November entscheidet. «Es geht um das Gesamtangebot des öffentlichen Verkehrs für die Jahre 2020 und 2021», sagte Regierungsrätin Sabine Pegoraro heute an einer Medienkonferenz. «Es geht um viel, viel mehr als nur die Umstellung der S9.»
Ein Nein zur Stilllegung des Läufelfingerli sei deshalb, wie SVP-Landrat Hanspeter Weibel sich ausdrückte, auch ein «Nein zu allen anderen Verbesserungen», die in der Vorlage enthalten seien. Der Landrat habe sich dagegen entschieden, die Frage um die Zukunft des Läufelfingerli aus diesem Gesamtpaket loszulösen, sagte Pegoraro. «Der öffentliche Verkehr wird im Baselbiet als ganzes System festgelegt.»
Deshalb habe man den über den einzigen umstrittenen Punkt, die Stilllegung des Läufelfingerlis, nicht separat abstimmen lassen wollen. Dies obwohl dies sonst immer wieder gemacht wird, wenn nur ein einziger Punkt in einer Vorlage umstritten ist, um nicht das ganze Paket aufs Spiel zu setzen. Zuletzt bei der umstrittenen Energieabgabe.