«Knapp, aber nicht überraschend», so kommentierte SRF-Korrespondent Rolf Dietrich den Entscheid von Moutier . Für viele sei es wohl ein Herzensentscheid gewesen. Man fühle sich vermutlich den frankophonen Wurzeln näher als dem Kanton Bern.
Letztlich entspreche das heutige Votum auch dem Bild, das man in Moutier ohnehin schon länger habe. Denn «die Separatisten sind hier optisch und akustisch in der Mehrheit», so Dietrich.
Harte Niederlage für Pro-Berner
«Seit knapp 30 Jahren wurde das gesellschaftliche wie politische Leben von ihnen dominiert», sagt der SRF-Korrespondent. So gesehen habe man jetzt nur das an der Urne umgesetzt, was man im Alltag in Moutier schon lange erlebe.
«Für die pro-bernische Bevölkerung ist das eine harte Niederlage – auch wenn sie sehr knapp ausfällt», so Dietrich. Es bedeute für sie einen Verlust von Identität zum einen und zum anderen könnten sie sich noch mehr an den Rand gedrängt fühlen, als es bis jetzt schon der Fall gewesen sei.
Schlussstrich für Jahrzehnte
«Das ist der Schlussstrich unter die gesamte Jura-Frage», ist Rolf Dietrich überzeugt. Im Herbst werde es noch Abstimmungen in zwei ganz kleinen Gemeinden im Berner Jura geben. «Aber dann ist der ganze institutionelle Prozess abgeschlossen.»
Dennoch werde es natürlich auch weiterhin Bewegungen geben, die die Autonomie des ganzen Berner Juras erreichen wollten. «Aber die werden vermutlich kaum eine Chance haben, in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten eine weitere Abstimmung zu erzwingen», so Dietrichs abschliessende Einschätzung.