Die nächste Abstimmung im Baselbiet zum Öffentlichen Verkehr steht bereits vor der Türe. Das Stimmvolk muss darüber befinden, wie es mit dem Läufelfingerli weitergeht, also mit der S-Bahn zwischen Sissach und Olten. Ausgerechnet aus jenem Gebiet, dem Homburgertal, gab es am Wochenende ein deutliches Nein zum Margarethenstich, zur Tramverbindung im Leimental. Da stellt sich die Frage: Kann das Homburgertal nun mit Solidarität aus anderen Kantonsteilen rechnen?
Was bisher geschah
Enttäuscht über das deutliche Nein aus dem Homburgertal zeigt sich jedenfalls Ständerat Claude Janiak (SP). Er zieht daraus Konsequenzen: «Im Abstimmungskampf zum Läufelfingerli werde ich nicht in Erscheinung treten.» Dabei willigte er eigentlich bereits ein, bei einer grossen Abstimmungsveranstaltung aufzutreten. Daraus wird nun nichts mehr.
Komitee-Präsident erwartet keine Retourkutsche
Dass nun der Kampf für den Erhalt des Läufelfingerlis nach dem Abstimmungsergebnis des Wochenendes schwieriger werden könnte, glauben verschiedene Politexponenten im Kanton. Etwa die Gemeindepräsidentin von Waldenburg, Andrea Kaufmann: «Das Läufelfingerli wird nun einen schweren Stand haben, vor allem im unteren Kantonsteil.»
Nicht entmutigen lassen möchte sich hingegen Jürg Degen (SP), Präsident des Komitees gegen die Stilllegung des Läufelfingerlis. Er weist darauf hin, dass beim Margarethenstich auch die betroffenen Gemeinden im Leimental Nein gestimmt haben. «Also kann man nicht sagen, dass wir im Oberbaselbiet Schuld sind, dass das Projekt bachab ging.» Den Rückzug seines Parteikollegen Claude Janiak aus dem Abstimmungskampf fürs Läufelfingerli bedaure er jedoch.
Nein hat kaum Einfluss auf städtische Verkehrsplanung
Der am Wochenende beerdigte Margarethenstich war ein gemeinsames Projekt von Basel-Stadt und Baselland. Trotzdem hat das Nein aus dem Baselbiet keinen allzu grossen Einfluss auf die städtische Verkehrsplanung. Das 17er-Tram fährt nun zwar nicht über die im Rahmen des Regio-S-Bahn-Herzstück geplante neue Margarethenbrücke. «Die Veränderung der Ausgangslage ist aber nicht so zentral, dass uns das aus den Geleisen bringen würde», sagt Herzstück-Koordinator Rudolf Dieterle.