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Das Theater Uri: Elegante Fassade, veraltete Bühnentechnik
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 23.02.2023. Bild: Keystone/Gaetan Bally
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Abstimmung Kanton Uri Tellspielhaus soll für 8 Millionen eine Auffrischung erhalten

Das Theater Uri ist ein wichtiger kultureller Treffpunkt. Doch hinter der eleganten Fassade lottert so manches.

Es ist ein auffälliges Gebäude im Kern des Urner Hauptorts Altdorf: Mit seiner rot verputzten Fassade, der gelb aufgemalten neubarocken Scheinarchitektur und den hohen Fenstern versprüht das Theater Uri einen Hauch südlicher Grandezza nördlich der Alpen.

Gebaut wurde es um 1865 als Gemeindehaus, inklusive Versammlungssaal, Feuerwehrlokal und Sekundarschule. Vor gut 100 Jahren fand die Erweiterung zum Tellspielhaus statt. Mit rund 40'000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr ist es heute der grösste Kulturbetrieb des Kantons Uri und ein wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt.

Probe fürs Tellspiel 2016 im Theater Uri.
Legende: Probe fürs Tellspiel 2016 im Theater Uri: Früher wurde hier alle vier Jahre das grosse Festspiel aufgeführt – mittlerweile finden jedes Jahr rund hundert Veranstaltungen statt Keystone/Gaetan Bally

Doch hinter den Kulissen sieht alles etwas weniger prächtig aus, als es gegen aussen wirken mag. «Das Theater Uri ist in vieler Hinsicht auf einem guten Stand, aber die Bühneninfrastruktur muss dringend saniert werden», sagt Theaterleiter Michel Truniger.

Die Bühneninfrastruktur muss dringend saniert werden.
Autor: Michel Truniger Leiter Theater Uri

Und genau darüber befindet am 12. März die Stimmbevölkerung. Rund 8 Millionen Franken soll die Sanierung kosten, je hälftig bezahlt vom Kanton Uri und dem Hauptort Altdorf. Neben dem Kanton stimmt darum auch Altdorf am selben Tag über die Vorlage ab.

Bühnentechnik ist aus der Zeit gefallen

Das Problem der Bühneninfrastruktur: Sie ist stark beansprucht. Vor 25 Jahren sei im Theater Uri noch mit sieben Veranstaltungen pro Jahr geplant worden, sagt Truniger. Heute seien es über hundert – von Theateraufführungen und Konzerten bis hin zu Kongressen, Versammlungen und Maturafeiern.

Blick in den grossen Saal des Theaters Uri.
Legende: Theater, Konzerte, Versammlungen: Im grossen Saal des Urner Theaters finden über 500 Personen Platz. Theater Uri

Zudem ist die Infrastruktur hinter den Kulissen des alten Tellspielhauses rund 50-jährig und damit ziemlich aus der Zeit gefallen. Als einziges Theater der Schweiz arbeitet es noch ausschliesslich mit Handkonterzügen: Bühnenbilder, Licht- und Audioanlagen hängen an langen Hanfseilen und werden – ausgestattet mit Gegengewichten – manuell über den Bühnen- und Publikumsbereich gezogen.

Diese Handkonterzüge sollen nun durch motorisierte Bühnenzüge ersetzt werden. Zudem sind weitere Sanierungen geplant, etwa ein neuer Bühnenboden oder der Ersatz der alten Halogen-Scheinwerfer durch LED-Lampen.

Blick von der Bühne in den grossen Saal des Theaters Uri.
Legende: Prächtiger Saal, veraltete Infrastruktur: Die Bühnentechnik des Theaters Uri hat eine Auffrischung nötig. Theater Uri

Wichtiger Bestandteil der Sanierung sind auch Sicherheitsmassnahmen wie neue Brandschutztüren, ein zusätzlicher Notausgang oder eine erweiterte Sprinkleranlage.

«Gerade beim Brandschutz sind die Auflagen strenger geworden», sagt Michel Truniger. «Wenn wir sie nicht erfüllen, hat das Konsequenzen: Veranstaltungen mit bis zu 500 Personen wie heute können wir dann nicht mehr durchführen.» Die Sanierung sei darum zwingend, um den Betrieb aufrechterhalten zu können.

Alle Parteien stehen hinter der Vorlage

In der Urner Politik ist dies weitgehend unbestritten. Das Kantonsparlament stimmte der Sanierung vergangenes Jahr einstimmig zu. Alle Parteien von rechts bis links haben die Ja-Parole beschlossen.

Opposition ist im Vorfeld der Abstimmung nicht zu spüren – das Theater Uri ist in der Bevölkerung gut verankert. «Wir verstehen uns als ländliches Kulturzentrum, das offen ist für alle», sagt Theaterleiter Michel Truniger. «Das hilft uns nun bestimmt.»

Allerdings: Die Abstimmung sehe er auch als Gradmesser dafür, wie die Arbeit des Theaters geschätzt werde. Entsprechend sehe er dem Resultat mit Spannung entgegen, so Truniger.

Zweite Abstimmungsvorlage zum öffentlichen Beschaffungswesen

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Im Juni 2022 sprach sich das Urner Kantonsparlament einstimmig dafür aus, dass Uri der Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen beitritt. Diese soll die Beschaffungsordnungen von Bund und Kantonen so weit wie möglich harmonisieren.

Die Kantone können aber Bereiche definieren, die nicht unter diese Vereinbarung fallen. In Uri soll der Kanton namentlich im Bereich der Langzeitpflege oder der Sozialhilfe Leistungsvereinbarungen treffen können, ohne sie vorher ausschreiben zu müssen. Ein transparentes und diskriminierungsfreies Verfahren muss aber gewährleistet werden.

Damit Uri mit diesen Ausnahmen der interkantonalen Vereinbarung beitreten kann, braucht es die Zustimmung der Stimmbevölkerung. Die Vorlage ist jedoch unumstritten – alle Parteien haben die Ja-Parole beschlossen.

SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 24.03.2023, 17:30 Uhr;

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