Die Waadtländer Stimmbevölkerung entscheidet am 25. September über die Schaffung eines neuen Aufsichtsorgans über die kantonale Justiz. Ein unabhängiger Justizrat soll die Gewaltenteilung gewährleisten.
Im Kanton Waadt wurden erstmals im Nachgang zum Mord an der 19-jährigen Marie 2013 Forderungen nach einem neuen Aufsichtsorgan über die Justiz laut. Auslöser waren Spannungen zwischen der Judikative und der Legislative. Nach einem langen Prozess stimmte das Kantonsparlament schliesslich 2022 der Schaffung eines Justizrates zu.
Bis zuletzt hatten die SVP, die radikale Linke, die Freien Wähler und einige FDP-Vertreter ein solches Organ kritisiert und abgelehnt. Die Gegner sind der Ansicht, dass das derzeitige System gut funktioniere und die Effizienz der Waadtländer Justiz anerkannt werde.
Die Befürworter der Vorlage (FDP, SP, Grüne und Grünliberale) sind der Meinung, dass das derzeitige System erleichtert und vereinfacht werden müsse. Es sei nicht transparent und zu komplex. Das Waadtländer Modell orientiere sich zudem an der Praxis anderer Westschweizer Kantone.