- Vor drei Jahren hat das Stimmvolk des Kantons Zürich deutlich Ja gesagt zum Projekt.
- Die Initiative fordert den Verzicht der zweiten Ausbauetappe.
Ausgerechnet das Limmattal – also dort, wo die Bahn durchfahren soll – war bei der Abstimmung mehrheitlich gegen den Bau der Limmattalbahn. Seither fühlen sich die Gegner vom Rest des Kantons bevormundet. Mit einer Volksinitiative haben sie erreicht, dass erneut über die Limmattalbahn abgestimmt wird. Konkret wollen sie mit ihrer Initiative, dass auf den Bau der zweiten Etappe von Schlieren (ZH) nach Kilwangen (AG) verzichtet wird.
Der Urheber der Initiative «Stoppt die Limmattalbahn – ab Schlieren», Bernhard Schmidt (parteilos), spricht von einem Geschenk, das die Region gar nicht gewollt habe.
Wir brauchen das Geschenk nicht. Wir möchten es zurückgeben.
Die Region sei schon gut mit Bahn und Bus erschlossen. Ausserdem gäbe es die Angst, dass das Bevölkerungswachstum mit dem Ausbau beschleunigt werde. Ihm gehe es auch um etwas Grundsätzliches: «Wann darf man einer Region etwas aufzwingen, gegen ihren Willen?» Die Diksussion über die Bedeutung der Demokratie müsse geführt werden.
Der frühere Stadtpräsident von Dietikon, Otto Müller (FDP), sieht dies anders. Für ihn ist klar: Wenn man eine Abstimmung verloren hat, müsse man dies akzeptieren. Nochmals abstimmen sei eine Zwängerei.
Ein Entscheid ist ein Entscheid. Abstimmen bis mir das Ergebenis passt, entspricht nicht meinem demokratischen Verständnis.
Die Mehrheit der Bevölkerung habe bei der Abstimmung erkannt, dass die Limmattalbahn ein wichtiges ÖV-Projekt für den Kanton sei. Das übergeordnete Interesse sei wichtiger, als der Unmut in den betroffenen Gemeinden.
Die Abstimmung vom 23. September dürfte das letzte Kapitel im Streit über die Limmattalbahn sein. Die Gegner der Bahn haben angekündigt, dass sie ihren Kampf aufgeben würden, sollte die Bahn an der Urne erneut angenommen werden.