Mit einer neuen Kirchenordung will die reformierte Kirche des Kantons Zürich dem Mitgliederschwund begegnen. Die neue Ordnung will Fusionen kleinerer Kirchgemeinden fördern. Entsprechend sind für kleinere Kirchgemeinden künftig weniger, für grössere dafür mehr Pfarrstellen vorgesehen. Die Vorlage ist innerhalb der reformierten Kirche stark umstritten.
Die Argumente der Gegner
- Die seit der Reformation historisch gewachsenen Kirchgemeinden werden aufgelöst und durch grosse Kirchenregionen ersetzt.
- Grossgemeinden machen eine basisferne bürokratische Führung nötig, wodurch die Kirche den Kontakt zu ihren Mitgliedern verliert.
- Durch den Abbau von Pfarrstellen in kleinen Kirchgemeinden gehen persönliche Beziehungen und die Vertrauensbasis verloren.
Die Argumente der Befürworter
- In guten Zeiten gab es bereits sehr grosse Kirchgemeinden. Sie wurden damals absichtlich in kleinere Einheiten aufgeteilt.
- Wegen des Mitgliederschwunds ist es sinnvoll, die Entwicklung rückgängig und aus kleineren Gemeinden wieder grössere zu machen.
- Durch die bisherige Pfarrstellenverteilung waren kleinere Gemeinden stark bevorzugt. Die neue Ordnung stellt mehr Gerechtigkeit her.
Stadtzürcher Kirchgemeinden betroffen
Wird die Vorlage angenommen, könnten sich die 32 bereits fusionswilligen Kirchgemeinden der Stadt Zürich anfangs 2019 zu grösseren Einheiten zusammenschliessen. Fällt die Vorlage durch, müssen sich die Kantonalzürcher Reformierten eine neue Lösung für die Zukunft überlegen.