Für die Hege und Pflege von Wildtieren sind im Kanton Zürich heute lokale Jagdgesellschaften zuständig. Die Jägerinnen und Jäger übernehmen diese Aufgabe in ihrer Freizeit.
Eine Volksinitiative will dies ändern. Sie fordert ein professionelles Wildtier-Management. Die Regulierung des Tierbestandes soll weitgehend natürlich erfolgen. Tiere sollen nur gejagt werden, wenn andere Massnahmen zur Regulierung nicht zum Erfolg führen.
Das sagen die Befürworter:
- Die heutige Jagd sei kontraproduktiv: Sie führe dazu, dass sich die Tiere stärker vermehren, als sie es natürlicherweise tun würden.
- Einige Jagdformen wie die Bau- oder die Treibjagd seien tierquälerisch und würden bei einer Annahme der Initiative nicht mehr stattfinden. Auch versehentliche Abschüsse von Haustieren (Hunden, Katzen) wären Geschichte.
- Ein professionelles Wildtiermanagement sei für 12 Millionen Franken zu haben. Das sei für einen Milliardenhaushalt wie der des Kantons Zürich vertretbar. Dafür bekomme man mehr Natur- und Wildtierschutz.
Das sagen die Gegner:
- Unsere Natur sei keine Wildnis: Reh, Fuchs und Wildschwein hätten keine natürlichen Feinde mehr. Sich selbst überlassen, würden die Bestände ausser Kontrolle geraten.
- Am einfachsten fänden die Tiere Nahrung auf den Feldern. Um grosse Schäden an den Kulturen zu vermeiden, müssten diese massiv eingezäunt werden. Damit würden die Lebensräume der Tiere noch mehr zerstückelt.
- Die Milizjagd habe sich im Kanton Zürich bewährt, die Jägerinnen und Jäger seien auf ihre Aufgabe gut vorbereitet. Ein Systemwechsel würde den Kanton wesentlich mehr kosten.
Regierungs- und Kantonsrat empfehlen ein Nein zur Initiative. Der Kantonsrat lehnte sie ohne Gegenstimme ab. Den entgültigen Entscheid fällen die Stimmberechtigten im Kanton Zürich am 23. September.