Die Zürcher Stadionfrage ist ein beinahe endloses Thema. Seit nunmehr 15 Jahren beschäftigt sie die Politik, den Sport, die Bevölkerung.
Die beiden ersten Projekte für ein neues Stadion auf dem Hardturm-Areal scheiterten am Widerstand aus der Bevölkerung und an der Urne. Und auch der dritte Anlauf ist einer mit Stolpersteinen.
Das Stadionprojekt im Detail
Das Projekt «Ensemble» der Investoren HRS, Immobiliengefässe der Credit Suisse sowie Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) sieht ein Stadion für rund 18'000 Zuschauer vor, 174 Genossenschaftswohnungen und zwei Wohn- und Bürotürme mit rund 600 Wohnungen. Die gesamten Investitionen betragen rund 570 Millionen Franken.
Der Investor will mit den Wohntürmen das Stadion querfinanzieren. Dadurch müsste sich die Stadt weder am Bau noch am Betrieb finanziell beteiligen. Sie unterstützt das Projekt aber trotzdem. Mit einem reduzierten Baurechtszins verzichtet auf jährlich maximal 1,7 Millionen Franken. Läuft alles nach Plan, soll das Stadion 2022 fertig sein. Die Hochhäuser und der gemeinnützige Wohnungsbau würden etappiert ab 2023 fertiggestellt.
Pro und Contra
Die Parteien sind gespalten - teilweise sogar intern: Es haben sich verschiedene Komitees gebildet, beispielsweise ein bürgerliches Nein- und ein linkes Ja-Komitee.
Die Gegner fragen sich unter anderem, ob Zürich neben dem Letzigrund unbedingt ein zweites Stadion braucht und kritisieren die Höhe der Türme. Die Befürworter, darunter auch der Zürcher Stadtrat, sehen die Vorlage als letzte Chance für ein richtiges Fussballstadion in der Stadt, das für die Clubs finanziell überlebenswichtig sei.
Die SP will städtisches Stadion
Die SP geht einen ganz eigenen Weg und hat eine Initiative für ein von der Stadt finanziertes Stadion ohne Hochhäuser eingereicht. Die Partei kritisiert, dass das Projekt «Ensemble» zu wenig bezahlbare Wohnungen beinhalte und und dass es für die Stadt viel teurer komme als behauptet.