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Abstimmung Chur Chur entscheidet über Millionen für Sportanlässe

Es geht um viel Geld am 13. Februar. Unter anderem soll der private Grossanlass «Big Air» unterstützt werden.

Ende Oktober 2021 flogen sie zum ersten Mal durch die Churer Luft, die weltbesten Snowboard- und Freeski Athletinnen und Athleten. Auf der 40 Meter hohen und 110 Meter langen Schanze wurde um Weltcuppunkte gesprungen.

Am Abend standen Grössen aus der Rap- und Hip-Hop Szene auf der Bühne. Darunter Sido, Jan Delay oder Apache 207. Der internationale Grossevent wurde von rund 30'000 Personen besucht.

Bereits bei der ersten Ausgabe hat die Stadt Chur der Veranstalterin First Event AG, die auch das Open Air Frauenfeld organisiert, mit 660'000 Franken unter die Arme gegriffen. Nun soll weiteres Geld fliessen. Für die nächsten fünf Jahre – insgesamt knapp 2,4 Millionen Franken à fond perdu.

Freestyler
Legende: Die Politik will, dass auch künftig gesprungen wird in Chur. Keystone

Bei der Beratung im Churer Parlament bekam der Anlass sehr viel Zuspruch und Lob. Dennoch gab es auch kritische Stimmen. Die Nachhaltigkeitskonzepte sowie die Einbindung des öffentlichen Verkehrs müssten verbessert werden, hiess es.

Am Schluss stellte sich das Parlament einstimmig hinter die Vorlage. Der Event sei schweiz- und europaweit einzigartig, heisst es in der Abstimmungsbotschaft. Der Anlass bringe der Region eine Wertschöpfung von über vier Millionen Franken und Chur könne sich als trendige, moderne und sportliche Stadt präsentieren.  

Weiterer Grossanlass soll unterstützt werden

Chur will sich mit der Austragung von bedeutenden Grossanlässen bekannter machen. Diesen Auftrag hat die Stadtregierung vor gut zwei Jahren vom Parlament erhalten. In diese Strategie passt auch die zweite Vorlage, die im Februar vors Volk kommt.

2029 sollen in Chur die «Special Olympics World Winter Games» für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung stattfinden. 2500 Athletinnen und Athleten aus 100 Nationen werden erwartet, um sich in neun Disziplinen zu messen.

Einzug der Delegation
Legende: Einzug der Delegation aus der Schweiz bei der Eröffnung der Special Olympics Winterspiele 2017 in Schladming. APA/Barbara Gindl

Nebst der Bündner Hauptstadt sind auch Arosa, Lenzerheide und Zürich in den Anlass eingebunden. Chur fungiert als Gastgeber-Stadt, wo auch das kulturelle und gesellschaftliche Rahmenprogramm über die Bühne gehen wird.

Anlass soll auch Tourismuswerbung sein

Chur verfolge mit dem Anlass zwei Hauptziele, heisst es in der Botschaft. Einerseits gehe es um die Vision, Akzeptanz, Wertschätzung und Gleichstellung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und weiter soll der internationale Anlass die Tourismusangebote der Region in den Fokus rücken.

Das Budget für die Spiele beträgt 38 Millionen Franken. 75 Prozent davon trägt die öffentliche Hand. Der Bund und der Kanton Graubünden würden für die Hälfte der Kosten aufkommen. Unter den Austragungsorten berappt Chur den Löwenanteil. Das städtische Stimmvolk entscheidet somit über einen Beitrag von 4,25 Millionen Franken.

Der definitive Zuschlag von «Special Olympics International» für die Austragung der Spiele ist davon abhängig, ob die Finanzierung mit all den eingebundenen Partnern zustande kommt. Die Entscheide der Gemeinden, des Kantons und des Bunds müssen bis im Herbst 2022 gefällt sein, schreibt die Stadtregierung in der Abstimmungsbotschaft.

Churer Kitas sollen günstiger werden

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Kinder
Legende: Günstigere Kitas für Chur? Keystone

Nicht nur über sportliche Grossveranstaltungen haben die Churerinnen und Churer zu befinden. Die dritte Vorlage befasst sich mit den Kosten für die Kindertagesstätten.

Mit einer Volksinitiative will die städtische SP die Churer Familien entlasten – die familienergänzende Kinderbetreuung soll günstiger werden.

Konkret will die Initiative, dass die Stadt ihre Beiträge an die Kitas von 1,03 Millionen auf 2,06 Millionen Franken verdoppelt. Auch das Parlament sieht Handlungsbedarf in diesem Bereich. Allerdings geht die Initiative einer Mehrheit zu weit.

Der Gemeinderat bevorzugt deshalb den Gegenvorschlag der Stadtregierung. Diese schlägt vor, die Beiträge lediglich um die Hälfte zu erhöhen.

 

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