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Glarner Gemeinderatswahlen Die drei Glarner Gemeinden haben die Wahl – oder auch nicht

Zwei von drei Glarner Gemeindepräsidenten werden am 13. Februar neu gewählt – und der Dritte erhält Konkurrenz.

Am 13. Februar bestätigen die Glarnerinnen und Glarner nicht nur ihre Kantonsregierung, sie wählen auch die Exekutiven der drei politischen Gemeinden. Die Ausgangslage ist in den drei Gemeinden unterschiedlich.

In der Gemeinde Glarus Süd treten gleich vier von sieben Gemeinderäten ab. Unter ihnen ist auch Mathias Zopfi von den Grünen, der als Vizepräsident der Gemeinde amtete. Er sitzt seit 2019 auch im eidgenössischen Parlament in Bern – und zwar als Ständerat.

In der Gemeinde Glarus treten zwei FDP-Gemeinderäte zurück. Die FDP will die beiden Sitze behalten – und schickt mit Peter Aebli und Marc Brunner zwei Kandidaten ins Rennen. Die beiden erhalten allerdings Konkurrenz von den Grünen, die mit Eva-Maria Kreis eine junge Frau ins Rennen schicken.

In der Gemeinde Glarus Nord treten derweil sämtliche acht Gemeinderätinnen und Gemeinderäte wieder an.

Kampfwahl ums Präsidium im Norden

Etwas spezieller gestaltet sich die Lage bei den Gemeindepräsidien. Mit Mathias Vögeli und Christian Marti treten gleich zwei Gemeindepräsidenten zurück. Mathias Vögeli von der Mitte amtete acht Jahre lang als Präsident von Glarus Süd, sein Amtskollege Christian Marti von der FDP stand der Gemeinde Glarus sogar 11 Jahre vor – also seit der grossen Gemeindereform. Sein Amt will Peter Aebli von der FDP übernehmen. In Glarus Süd möchten Hansruedi Forrer von der SP und Heinz Hürzeler von der «Bewegung besorgter Bürger» an die Spitze der Exekutive.

Zu einer Kampfwahl kommt es in Glarus Nord. Dort wird Thomas Kistler von der SP nach erst vier Jahren im Amt herausgefordert – von SVP-Gemeinderat Fridolin «Fritz» Staub. Dieser stört sich vor allem an den hohen Ausgaben: «In der laufenden Legislatur wurde Vollgas ausgegeben». Er plädiert daher für einen vorsichtigeren Umgang mit Investitionen und den Finanzen.

Zwei Männer mit Brille
Legende: Thomas Kistler (links) wird von Fridolin Staub (rechts) herausgefordert. Sonja Treyer / zvg

Der amtierende Gemeindepräsident Thomas Kistler sieht das freilich anders: «Wir haben die Finanzen trotz hoher Investitionen im Griff». Die grosse Budgetdisziplin habe sogar dazu geführt, dass man jedes Jahr Überschüsse erzielen und zusätzliche Abschreibungen habe tätigen können.

Keine Fehler und trotzdem unter Druck

Die Gemeinde Glarus Nord steht vor grossen Herausforderungen. Sie wächst relativ stark und muss daher in die Infrastruktur investieren. Mit ihrer Nähe zur Autobahn und damit zum Wirtschaftsraum Zürich hat sie gleichzeitig viel Potential.

Wer von den beiden Kandidaten das Rennen machen wird, entscheidet sich am 13. Februar. Klar ist: Es braucht relativ viel, bis ein amtierender Gemeindepräsident abgewählt wird. Und Thomas Kistler hat keine groben Fehler gemacht. Auf der anderen Seite wird Fridolin Staub nicht nur von seiner eigenen Partei, der SVP, sondern auch von der FDP unterstützt.

Abstimmungsstudio, 13.02.2022 ; 

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