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Abstimmung San Bernardino San Bernardino soll dank eines Investors wiederbelebt werden

  • Ein Tessiner Investor will im Bündner Bergdorf San Bernardino hunderte Millionen Franken für Hotels, Wohnungen und ein Thermalbad investieren.
  • Das Projekt hat bereits eine wichtige Hürde genommen. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben der « San Bernardino Swiss Alps » einstimmig zu.
  • Zur endgültigen Übertragung eines Grundstücks braucht es nun das Ja des Stimmvolks.

Seit zehn Jahren steht am Südportal des San Bernardino-Tunnels das kleine Skigebiet still. Viele Hotels und Appartements im Dorf sind schon lange unbelebt. Das soll sich nun ändern. Der Unternehmer Stefano Artioli aus Lugano will insgesamt 300 Millionen Franken in das Dorf investieren, berichten Tessiner Medien.

Ein Dorf mit Heilquelle und vorerst stillgelegtem Skigebiet

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San Bernardino liegt südlich des Passes auf einer Höhe von 1600 m.ü.M. Der Ort gehört zur Gemeinde Misox (italienisch Mesocco, rätoromanisch Mesauc).

Die Gemeinde ist auch wegen der Heilquelle bekannt, welche bereits bei den Römern bekannt war. 1717 wurde das Wasser als Heilmittel zugelassen. Im Gast- und Kurhaus wird die Quelle gefasst und kann direkt ab einem Wasserhahn getrunken werden. Die Temperatur des Wassers liegt zwischen 8.5 und 9 °C. Das Wasser ist bikarbonat-, sulfat- und magnesiumhaltig.

Bis 2012 war San Bernardino auch als Skigebiet bekannt. Auf einer Höhe von bis zu 2600 m.ü.M. bot es 40 Pistenkilometer an. Die meisten Skilifte sind jedoch veraltet und seit 2012 wurde das Gebiet, da Investoren fehlten, geschlossen. Langläufern stehen 24 km Loipe zur Verfügung.

Der Tessiner kaufte schon mehrere historische Häuser und Hotels im Dorf. Auch die bekannte Quelle und das Skigebiet möchte Artioli erwerben. Auf dem vom Gemeinderat bereits abgesegneten Grundstück soll das Kernstück des wiederbelebten Ortes entstehen: ein Resort mit Hotelanlage und Thermalbad.

Totale auf ein Dorf mit einem Bergpanorama.
Legende: Mit der Wiederbelebung des Dorfes sollen im Winter rund 400 und im Sommer 250 Arbeitsplätze geschaffen werden. Bereits im Winter 2023/24 soll das Skigebiet wieder eröffnet werden. Keystone/Archiv/ GIAN EHRENZELLER

Erhält Artioli am 18. Juni auch von den Stimmberechtigten die Zustimmung für das Projekt, könnten im Ort schon bald die Bagger auffahren und die Skilifte vielleicht schon bald wieder laufen.

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