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Abstimmung Kanton Nidwalden Nein zur Umfahrungsstrasse in Stans

Die Stimmbevölkerung lehnt die Umfahrung «Stans West» ab. Sie war auch innerhalb des bürgerlichen Lagers umstritten.

  • Die Nidwaldner Stimmberechtigten lehnen den Bau einer Entlastungsstrasse im Westen von Stans ab.
  • Der nötige Kredit von 18.8 Millionen Franken wurde mit 52.7 Prozent Nein-Stimmen verworfen.
  • Die rund ein Kilometer lange Strasse hätte den Dorfkern entlasten sollen. Regierung und eine Mehrheit des Parlaments empfahlen ein Ja. Die Vorlage war jedoch selbst im bürgerlichen Lager umstritten.

Umfahrung Stans West

Kanton Nidwalden: Objektkredit für das Bauprojekt Entlastungsstrasse Stans West

  • JA

    47.3%

    6'700 Stimmen

  • NEIN

    52.7%

    7'466 Stimmen

Der Regierungsrat bedauert den Entscheid des Volkes, wie er in einer Mitteilung schreibt. «Mit dem Bau der neuen Strasse hätte bei der Entlastung des Stanser Dorfzentrums ein erster Schritt gemacht werden können», steht da weiter.

Baudirektorin Therese Rotzer-Mathyer erklärt sich das Nein mit den vielen Fragen, die offen geblieben seien. «Es war ja nicht nur die Linienführung umstritten, sondern auch die sogenannten flankierenden Massnahmen.» Da sei unklar gewesen, was nebst der Umfahrungsstrasse im Dorfzentrum Stans zur Entlastung getan werde.

Bevor nun ein neues Projekt lanciert werde, sei die Politik gefordert. Offene Fragen seien zu klären. «Daher beabsichtigt der Kanton, den Gemeinderat von Stans und die im Landrat vertretenen Parteien zu einem runden Tisch einzuladen.»

Die Regierung hätte bereits vor der Abstimmung lieber verschiedene Varianten geprüft und ein Gesamtverkehrskonzept für den Kanton abgewartet. Es war vor allem das Parlament, der Landrat, der die Idee einer Entlastungsstrasse vorantrieb.

Auch FDP beschloss Nein-Parole

Die geplante Strasse wäre täglich von 3000 Fahrzeugen benutzt worden und hätte damit vor allem den westlichen Dorfrand vom Verkehr entlastet. Damit sie auch im Dorfzentrum eine spürbare Wirkung gehabt hätte, wären noch nicht projektierte und budgetierte flankierende Massnahmen nötig gewesen.

Dies und die Tatsache, dass die Kosten gegenüber ersten Annahmen um über einen Viertel höher veranschlagt wurden, führten dazu, dass nicht nur die ökologischen Parteien, sondern sogar die FDP die Nein-Parole beschlossen. Auch der Gemeinderat von Stans stellte sich nur mit mässiger Begeisterung hinter das Vorhaben.

Regionaljournal Zentralschweiz, 27.11.2022, 12:00 Uhr ; 

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