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Linksrutsche und Grüne Wellen in Aargauer Gemeinden
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 26.09.2021. Bild: SRF
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Wahlen und Abstimmungen Aargau Von A-Z: Neue Gemeinderäte und (grüne) Parlamente im Aargau

Von Aarau bis Zofingen wird in den Gemeinden am Sonntag gewählt. Hier finden Sie die Ergebnisse ab Sonntagmittag.

Aarau

Der Aarauer Stadtrat bleibt politisch links: Silvia Dell’Aquila verteidigt den freien SP-Sitz erfolgreich und setzt sich deutlich gegen Nicole Burger von der SVP durch. Damit verpasst die SVP erneut den Wiedereinstieg in die Aarauer Stadtregierung. Vor vier Jahren hat es bereits der Ehemann von Nicole Burger probiert – ebenfalls ohne Erfolg. Die übrigen sechs Bisherigen schaffen die Wahl problemlos und auch Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker und Vizepräsident Werner Schib werden deutlich wiedergewählt.

Wahlplakate in Aarau
Legende: Die SP kann mit Silvia Dell'Aquila ihren Stadtratssitz in Aarau verteidigen. SRF

Ammerswil

Die Gemeinde Ammerswil bei Lenzburg hat wieder eine Frau Gemeindeammann. Nachfolgerin von Marianne Horner ist Katharina Engeler. Sie wurde am Sonntag mit einem Glanzresultat neu in den Gemeinderat und gleich auch als Frau Gemeindeammann gewählt. Niemand sonst kandidierte für das Amt. Engeler war schon 13 Jahre lang in der Schulpflege.

Baden: Einwohnerrat und Stadtrat rutschen nach links

Die Limmatstadt rutscht nach links: Bei der Wahl ins Badener Stadtparlament sind die Grünen die grössten Gewinner. Sie legen 3 Sitze zu und kommen neu auf 7 Mandate, ebenfalls zulegen kann die GLP, die mit einem gewonnenen Sitz neu auf 5 Mandate kommt. Die Gewinne gehen auf Kosten der Bürgerlichen: SVP und Die Mitte verlieren je einen, die FDP sogar 2 Sitze. Die Freisinnigen kommen damit noch auf 9 Mandate und sind nun nicht mehr alleine die stärkste Fraktion im 50-köpfigen Einwohnerrat, sondern liegen gleichauf mit der SP, die ihre Sitze halten kann. Das Team Baden (8) und die EVP (1) können ihre Sitze halten.

Auch in der Stadtregierung ist das Kräfteverhältnis mit neu 4:3 leicht nach links gerutscht. Als Ersatz für den parteilosen (aber ehemaligen SP-Vertreter) Erich Obrist wird SP-Frau Steffi Kessler gewählt. Kessler distanziert mit 3146 Stimmen ihre FDP-Konkurrentin Esther Frischknecht (2768) deutlich. Die bisherigen Markus Schneider (CVP), Ruth Müri (team), Regula Dell'Anno-Doppler (SP), Matthias Gotter (CVP), Philipp Ramseier (FDP) und Benjamin Steiner (team) wurden problemlos im Amt bestätigt, ebenso schafften Ammann Markus Schneider und Frau Vizeammann Regula Dell'Anno-Doppler die Wiederwahl deutlich.

Wahlplakat der Grünen
Legende: Die Grünen sind in Baden die grosse Wahlsieger. SRF

Boswil

In Boswil bleibt (fast) alles beim Alten: Die bisherigen Gemeinderäte, Ammann und Vizeammann der Bünztaler Gemeinde schaffen die Wiederwahl problemlos. Neu in die Exekutive gewählt wird Urs Bircher.

Böztal

Die neue Fusionsgemeinde Böztal hat noch keinen Gemeindeammann. Sowohl Robert Schmid als auch Andreas Thommen bleiben in einem knappen Rennen unter dem absoluten Mehr, es braucht also einen zweiten Wahlgang. Böztal ist die neueste Aargauer Fusionsgemeinde, welche ab 1. Januar 2022 aus den Dörfern Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen im Bezirk Laufenburg gebildet wird. Der Gemeinderat der neuen Gemeinde wurde bereits im März komplett gewählt.

Brugg bleibt in linker Hand, Bibliothek wird Teil der Stadtverwaltung

Barbara Horlacher (Grüne) bleibt Frau Stadtammann von Brugg. Der bürgerliche Angriff auf das Brugger Spitzenamt scheitert deutlich. Der bisherige Stadtrat Reto Wettstein (FDP) erhält nur 1100 Stimmen und damit klar weniger als Horlacher, welche auf rund 2400 Stimmen kommt. Neu im Stadtrat ist der Parteilose Roger Brogli. Im Amt bestätigt werden neben Barbara Horlacher (Grüne) auch Leo Geissmann (Mitte), Reto Wettstein (FDP) und Jürg Baur (Mitte).

In der Stadt Brugg ging es am heutigen Sonntag auch um die Zukunft der Stadtbibliothek. Diese wird nun neu Teil der städtischen Verwaltung. Das Stimmvolk sagt mit einer sehr deutlichen Mehrheit (2937 Ja, 1389 Nein) Ja zu dieser Vorlage. Bisher wurde die Bibliothek von einem Verein geführt. Das Ja heisst auch, dass die Stadtbibliothek ab Sommer 2022 neu im Gebäude Effingerhof ist.

Buchs

In Buchs gibt es am Wahlsonntag eine Niederlage für die SVP, sie ist neu nicht mehr in der Führungsriege der grossen Gemeinde im Bezirk Aarau vertreten. SVP-Kandidat Samuel Hasler holt am wenigsten Stimmen aller Kandidierender und verpasst die Wahl damit deutlich. Erobert hat den SVP-Sitz im Buchser Gemeinderat der bisherige Einwohnerrat Reto Fischer, der nun neu in die Exekutive einzieht. Ihren Sitz im Gemeinderat verteidigt hat dafür die EVP, für welche Joel Blunier neu in der Gemeindeführung Einsitz nimmt.

Bünzen

In Bünzen waren die Gemeinderatssitze überraschend umkämpft. Ursprünglich sorgte man sich noch um eine Zwangsverwaltung durch den Kanton, weil es nur einen Kandidaten für den Gemeinderat gab – den bisherigen Stefan Kuhn. Erst zwei Wochen vor den Wahlen meldeten sich doch noch 5 Kandidierende und sorgten damit für eine Kampfwahl. Neu gewählt wurden nun Stefan Hafen, Rita Müller und Marcel Riesen. Für das Amt des Gemeindeammanns gab es keine Bewerbungen. Somit braucht es den zweiten Wahlgang im November. Bünzen hat schon länger Mühe, genügend Kandidatinnen und Kandidaten für politische Ämter zu finden. Unter anderem darum trieb der Gemeinderat Abklärungen zu einer möglichen Fusion mit Boswil voran. Das Thema ist in der Gemeinde aber höchst umstritten.

Döttingen

Im Zurzbieter Dorf Döttingen wird der parteilose Vizeammann Peter Schödler abgewählt. Schödler kandidierte heute als Ammann, er unterlag hier aber dem SVP-Vertreter Michael Mäder. Neu im Döttinger Gemeinderat sind Claudia Hauser (FDP) und Peter Kohler (parteilos). Dem nun abgewählten Peter Schödler wurde vorgeworfen, er sei schuld daran, dass der Döttinger Gemeinderat gegen einen Bezirksschulstandort in Klingnau gestimmt habe.

Freienwil

Der amtierende Gemeindeammann Robert Müller (SVP) muss sich aus der Exekutive verabschieden: Er schafft die Wiederwahl in den Gemeinderat nicht. Der parteilose Manuel Oeschger zieht dafür in den Gemeinderat ein. Damit bleibt der Gemeinderat in Freienwil eine reine Männerdomäne: Die zwei Kandidatinnen, die erst nach der offiziellen Anmeldefrist kandidierten, blieben chancenlos. Für das Amt des Gemeindeammanns braucht es einen zweiten Wahlgang.

Gebenstorf

Gebenstorf im Bezirk Baden erlebt ein mittleres politisches Erdbeben. Die bisherige Gemeinderätin und Frau Vizeammann Cäcile Anner-Kaiser wird abgewählt. Sie erhält nur 549 Stimmen und bleibt damit weit unter dem absoluten Mehr. Diese Abwahl hat eine lange Vorgeschichte. Der Gemeinderat entzog Anner im September 2020 alle Ressorts mit der Begründung, sie habe das Kollegialitätsprinzip verletzt und ihre Kompetenzen überschritten. Der Regierungsrat hiess dann allerdings eine Beschwerde von Anner gut. Ein Gemeinderat habe gar nicht die Kompetenz, einem Mitglied sämtliche Ressorts zu entziehen. Hintergrund der Abwahl ist eine Anzeige von Anners Mann gegen die Gemeinderätin Giovanna Miceli von der SP. Der Vorwurf an Miceli: Sie habe sich auf Kosten der Gemeinde ihren Garten sanieren lassen. Miceli wehrte sich vehement gegen diesen Vorwurf.

Ein zweiter bisheriger Gemeinderat verpasst die Wiederwahl ebenfalls. André Heim (SVP) erreicht zwar das absolute Mehr, scheidet aber als überzählig aus. Neu im Gemeinderat von Gebenstorf sind Peter Milena (FDP) und Patrick Senn (Mitte).

Gränichen

Die FDP verteidigt einen Sitz im Gränicher Gemeinderat. Als Nachfolger von Peter Hofmann, der nach zehn Jahren im Amt altershalber nicht mehr angetreten ist, wird Andreas Fetscher gewählt. Die bisherigen Mitglieder des Gemeinderates, sowie Ammann und Vizeammann werden alle wiedergewählt.

Herznach und Ueken heiraten

Die neueste Aargauer Gemeindefusion ist beschlossene Sache: Im Fricktal werden die Gemeinden Herznach und Ueken ab 1. Januar 2023 zu einer Gemeinde. In beiden Dörfern sagt nach der Gemeindeversammlung heute auch die Stimmbevölkerung sehr deutlich Ja zum Zusammenschluss, in Herznach mit 75 Prozent, in Ueken sogar mit 82 Prozent Ja-Stimmen.

Lenzburg: Linksrutsch im Stadtrat

In der Stadt Lenzburg ist die neue Regierung deutlich linker. GLP und SP gewinnen im Stadtrat auf je einen Sitz dazu, dies auf Kosten von SVP und Mitte, die nun beide nicht mehr in der Exekutive vertreten sind. Neu gewählt sind Barbara Portmann (GLP) und Beatrice Taubert (SP). Dem Lenzburger Stadtammann Daniel Mosimann (SP) gelingt die Wiederwahl problemlos.

Mägenwil

Doppelter Erfolg für Peter Wiederkehr (Die Mitte) in Mägenwil im Bezirk Baden: Wiederkehr wird nicht nur auf Anhieb in den Gemeinderat gewählt, sondern gewinnt auch die Kampfwahl um das Amt des Gemeindeammans. Die Konkurrentin – die bisherige Frau Vizeammann Marlène Fehlmann (SVP) – unterliegt ihm deutlich. Im Vorfeld der Wahlen hatte ein anonymer Flyer in der Gemeinde für Aufruhr gesorgt. Die Verfasser des Flyers kritisierten dabei den Gemeinderat und gaben Wahlempfehlungen für Personen ab, die gar nicht kandidierten. Das führte nun dazu, dass neben den gewählten fünf Gemeinderatsmitgliedern sieben weitere Personen eine relevante Anzahl an Stimmen erhielten.

Mellingen

Das grosse Aufräumen nach den grossen Querelen: Der Gemeinderat von Mellingen im Bezirk Baden ist wieder komplett. Bestätigt im Amt wurden am Sonntag Beat Gomes (723 Stimmen) und Györgyi Schaeffer (939), beide sind parteilos. Neu im Gemeinderat sind Silvan Herzig (parteilos), Martin Huber (parteilos) und Eveline Wernli (Mitte). Für den Gemeinderat kandidierten sehr viele Personen. Der Grund: Es brodelt in Mellingen. Ammann Bruno Gretener und der bisherige Gemeinderat René Furter gaben relativ kurz vor der Wahl bekannt, sie würden nicht mehr antreten. Das politische Klima sei zu schwierig geworden für sie. Dazu kam noch der Rücktritt von Gemeinderat Roger Fessler, der über anonyme Mails stolperte, die er an verschiedene Adressaten geschickt hatte. Der Gemeinderat ist nun zwar wieder komplett. Aber er ist noch führungslos. Am Sonntag erreichte kein Kandidat das absolute Mehr bei der Wahl des Ammanns. Am meisten Stimmen (522) gingen an Martin Huber. Auch ein Vizeammann fehlt noch. Hier erzielte Eveline Wernli am meisten Stimmen, nämlich 432. Sie blieb aber weit unter dem absoluten Mehr. Es gibt einen zweiten Wahlgang. Die Stimmbeteiligung betrug 45 Prozent.

Möhlin

Bittere Pille für den bisherigen Gemeinderat Karl Eiermann (FDP), er muss sein Amt abgeben. Eiermann erhält am Sonntag nur 946 Stimmen, das ist weit unter dem absoluten Mehr und reicht nicht für eine weitere Amtszeit im Gemeinderat. Als Bisheriger wird er überflügelt von den neuen Loris Gerometta (1659 Stimmen) und Hans Metzger (2078). Eiermann war unter anderem für die Schule zuständig. Im Vorfeld der Wahl kursierte in Möhlin ein anonymes Flugblatt, das zur Abwahl von Eiermann aufrief. Die Bisherigen Lukas Fässler, Thomas Freiermuth und Markus Fäs wurden bestätigt. Neuer Ammann von Möhlin ist Markus Fäs.

Münchwilen

Überraschung bei der Wahl des Gemeinderats in der Fricktaler Gemeinde Münchwilen: Das dienstälteste Mitglied der Gemeindeführung, Roland Oeschger, schafft die Wiederwahl hauchdünn nicht. Er erhält nur 137 Stimmen und verpasst damit ganz knapp das absolute Mehr. Oeschger war seit 2010 im Gemeinderat. Neu gewählt ist Patrick Geiger. Er erzielt mit 267 am meisten Stimmen von allen Kandidierenden. Auch Asa Müller schaffte als Neue den Sprung in den Gemeinderat. Sie erhält 140 Stimmen, was genau dem absoluten Mehr entspricht. Im Amt bestätigt sind Ammann Bruno Tüscher, Fabian Bianchi und Florentina Mallaku.

Neuenhof

Der Gemeinderat von Neuenhof ist noch nicht komplett. Das ist allerdings keine Überraschung, denn für den vakanten Sitz von Marco Hürsch gab es keine einzige Kandidatur. Deshalb wurden heute nur die vier Bisherigen bestätigt. In ersten Wahlgängen sind jeweils sämtliche Stimmberechtigten wählbar. In Neuenhof stand heute der Name Tim Voser auf 29 Wahlzetteln. Das kantonale Wahlbüro empfiehlt, dass Personen, die 10 oder mehr gültige Stimmen erhalten, auf dem Wahlprotokoll erfasst werden. Deshalb steht der Name Tim Voser nun im amtlichen Protokoll der Gemeinde Neuenhof, obwohl er offiziell gar nicht kandidierte. Tim Voser ist Präsident der Jungfreisinnigen des Bezirks Baden. Im Februar war er Kandidat der FDP für die Ersatzwahl in den Gemeinderat, schaffte es aber nicht. Nun kommt es in Neuenhof am 28. November zu einem zweiten Wahlgang, um den Gemeinderat zu komplettieren. Sollte sich für dieses Datum nur eine einzige Person melden, wäre sie in stiller Wahl gewählt.

Oberentfelden

Die SVP verteidigt bei einer Kampfwahl den einzigen freien Sitz im Gemeinderat von Oberentfelden. Gewählt wird Yvette Körber, welche nun die Nachfolge ihrer SVP-Kollegin Priska Ott antritt. Für die fünf Sitze im Gemeinderat der Suhrentaler Gemeinde traten acht Kandidatinnen und Kandidaten an. Die vier Bisherigen schaffen die Wahl ohne Probleme.

Obersiggenthal: GLP triumphiert bei Einwohnerratswahl, SVP verliert

Grosse Gewinnerin der Einwohnerratswahl in Obersiggenthal im Bezirk Baden ist die GLP. Die Grünliberalen traten zum ersten Mal an und holen mit einem Stimmenanteil von 10 Prozent auf Anhieb 4 Sitze. Die GLP erobert damit die 3 Sitze der Grünen, die nicht mehr antraten plus einen weiteren Sitz. Grosse Verliererin der Wahl ist die SVP. Sie muss von ihren bisher 9 Sitzen 2 abgeben. Die SP legt um 1 Sitz zu (neu 9). Die anderen Parteien bleiben stabil (Mitte 12, FDP 6, EVP 2).

Oeschgen: Doppelte Schlappe für den amtierenden Gemeindeammann

Im Fricktaler Dorf Oeschgen verliert Amtsinhaber Christoph Koch nicht nur die Kampfwahl um das Amt als Gemeindeammann, sondern verpasst auch die Wiederwahl in den Gemeinderat. Sein Herausforderer Marcel Voser gehört aber auch zu den Verlierern: Er erhielt nicht genug Stimmen für den Einzug in den Gemeinderat. Neu gewählt sind hingegen die beiden Frauen Esther Herzog-Lauber und Vesna Wöhler-Milanović.

Oftringen

In Oftringen bestätigt das Stimmvolk den Gemeindeammann und den Vizeammann. Hanspeter Schläfli (FDP) und Markus Steiner (SP) schaffen die Wiederwahl ohne Probleme.

Reinach

Noch keiner neuer Gemeindeammann in Reinach: In der Wynentaler Gemeinde erreicht im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten das absolute Mehr, somit braucht es einen zweiten Wahlgang. Mit Abstand am meisten Stimmen holt jedoch der SVP-Kandidat Bruno Rudolf. Bereits gewählt ist dafür der Vizeammann, Rudolf Lanz von der SP. Auch der Gemeinderat ist bereits vollständig, neu gewählt wurde Philipp Härri von der FDP. In Reinach geht es bei der Ammann-Wahl um die Nachfolge von Martin Heiz, der nach 34 Jahren an der Gemeindespitze als amtsältester Aargauer Gemeindeammann nicht mehr angetreten ist.

Reitnau

Der Gemeinderat von Reitnau im Bezirk Zofingen ist mit zwei neuen Mitgliedern wieder komplett. Gewählt werden die beiden Parteilosen Doris Hürzeler und Nando Suter. Frau Gemeindeammann bleibt Katrin Burgherr (SVP).

Rheinfelden

In der Stadt Rheinfelden werden Stadtammann Franco Mazzi und auch Vizeammann Walter Jucker klar im Amt bestätigt. Mazzi holt 2084 der 2369 abgegebenen Stimmen, Jucker 1904 von 2170 abgegebenen Stimmen. Beide Kandidierenden erhalten damit eine grosse Zustimmung von je rund 88 Prozent der Stimmenden.

Unterschiedliche politische Systeme

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Die meisten Gemeinden im Aargau haben fünf Sitze in der Exekutive, also der Regierung. Als Legislative dienen die Gemeindeversammlungen, dies auch in grossen Gemeinden wie Spreitenbach, Rheinfelden oder Oftringen.

In zehn Gemeinden gibt es hingegen ein kommunales Parlament. In Aarau, Baden, Brugg, Buchs, Lenzburg, Obersiggenthal, Wettingen, Windisch, Wohlen und Zofingen.

Am 26. September werden die Einwohnerräte (Parlament) in Baden, Wettingen, Obersiggenthal und Zofingen neu besetzt. Die restlichen Einwohnerratswahlen finden am 28. November statt.

Rüfenach

Der bisherige Gemeinderat Carlo Blätter darf nicht weiterregieren im Dorf im Bezirk Brugg. Blättler übertrifft mit 199 Stimmen zwar das absolute Mehr von 170. Aber weil die drei neu Kandidierenden, Tanja Hallauer, Remo Nikles und Andreas Ulrich, allesamt deutlich mehr Stimmen holten als Blättler, verdrängen sie den Bisherigen aus dem Gemeinderat. Barbara Fabritius und Markus Zolliger wurden als Bisherige bestätigt.

Schinznach

Gleich zwei amtierende Gemeinderätinnen haben in Schinznach die Wiederwahl verpasst. Die beiden parteilosen Manuela Wiederkehr und Ingrid Baldinger erhielten deutlich weniger Stimmen als die anderen Kandidaten. Neu im Gemeinderat sind die drei ebenfalls parteilosen Stephan Burkart, Kurt Eggenberger und Adrian Mathys. Neuer Gemeindeammann ist der bisherige Vizeammann Peter Zimmermann (SVP). Seinen Posten übernimmt Stephan Burkart.

Schöftland

Die Suhrentaler Gemeinde ist nach dem Wahlsonntag führungslos. Der bisherige Ammann Rolf Buchser (FDP) wird abgewählt. Nicht nur als Ammann, sondern auch als Gemeinderat. Seine politische Karriere in Schöftland ist nach 13 Jahren im Gemeinderat, davon 8 als Ammann, abrupt vorbei. Die Abwahl kam indes nicht unerwartet. Das Bauprojekt für ein Bahndepot der WSB auf der Hegmatte spaltet das Dorf seit langem. Buchser war ein Befürworter des Projektes. Und kürzlich wirbelte er mit Aussagen zum regionalen Alterszentrum in Schöftland und zur Betreuung von dementen Personen viel Staub auf. Die übrigen vier bisherigen Gemeinderätinnen und -räte wurden bestätigt. Neu im Gemeinderat von Schöftland ist Andres Wälty. Er erzielt das zweitbeste Resultat aller Gewählten. Das Amt des Ammanns ist noch nicht besetzt. Anja Gestmann (SP) bleibt weit unter dem absoluten Mehr. Auch der Vizeammann muss in eine zweite Runde. Der Bisherige Thomas Buchschacher bleibt am Sonntag 37 Stimmen unter dem absoluten Mehr.

Turgi

Durchschlagender Erfolg für die Bürgerliche Vereinigung Turgi (BVT): Sie bringt alle von ihr portierten oder empfohlenen Kandidatinnen und Kandidaten in den Gemeinderat. Gewählt sind somit Astrid Barben (BVT, bisher), Adrian Schoop (FDP/BVT, bisher), Pascale Marder (BVT, neu), Emanuel Ritzmann (parteilos, neu), Lucia Vettori (parteilos, neu). Im Amt bestätigt werden Gemeindeammann Adrian Schoop und Frau Vizeammann Astrid Barben. Beide erzielten sehr hohe Stimmenzahlen und leiten weiterhin die Geschicke der Gemeinde bei Baden.

Im Vorfeld der Wahl hatten linke Gruppierungen in Turgi kritisiert, ein Wahl-Flyer der BVT sei unzulässig, weil er die Kandidierenden vor dem Gemeindehaus zeige. Und das Wappen der Gemeinde werde in unzulässiger Form für die Wahlwerbung verwendet. Für diese Argumente hatte das Stimmvolk aber offensichtlich kein Gehör. Die Kandidatin der Linken, Madlon Lindenmann, schaffte zwar das absolute Mehr, kommt aber als überzählig nicht in den Gemeinderat.

Suhr: Neue Frau Gemeindeammann

Die parteilose Carmen Suter gewinnt die Kampfwahl um den freien Posten des Gemeindeammanns gegen Thomas Baumann (Grüne/Zukunft Suhr). Für die Besetzung des Vizeammann-Postens braucht es den zweiten Wahlgang im November. Neu in den Gemeinderat gewählt wurde David Hämmerli (IG Pro Suhr).

Unterentfelden: SVP ist nicht mehr im Gemeinderat vertreten

Schlappe für die SVP in Unterentfelden: Die Partei ist nicht mehr im Gemeinderat vertreten, nachdem sie bis jetzt zwei Vertreter in der Dorfregierung hatte. Die beiden SVP-Kandidaten, darunter der bisherige Martin Löffel, mussten sich geschlagen geben. Neu im Gemeinderat von Unterentfelden sind dafür nun die Grünliberalen mit Marion Fischer und die FDP kommt neu auf zwei Sitze, statt wie bisher einen. Ihre zwei Sitze verteidigen konnte die SP, die mit Alfred Stiner auch das Amt des Gemeindeammanns verteidigen kann.

Villmergen

Schlappe für Klemenz Hegglin (SP) in Villmergen: Er verpasst in der Bünztaler Gemeinde nicht nur die Wiederwahl als Vizeammann, sondern wurde auch als Gemeinderat abgewählt. Seinen Sitz erobert der parteilose Daniel Füglistaler. Mit einem Glanzresultat wiedergewählt wird Gemeindeammann Ulrich Lütolf (Die Mitte). Er ist bereits seit 31 Jahren im Gemeinderat und steuert nun auf seine 9. Amtszeit zu. Neuer Vizeammann ist der bisherige Gemeinderat Renato Sanvido (FDP).

Wettingen: Grüne Welle rollt durchs Dorf

Bei den Parlamentswahlen in Wettingen, der zweitgrössten Aargauer Gemeinde, gibt es zwei klare Siegerinnen. Die linke Gruppierung WettiGrüen macht im 50-köpfigen Einwohnerrat einen Sprung von 2 auf 5 Sitze und die GLP verdoppelt ihre Sitze von 4 auf 8. Die Gewinne gehen hauptsächlich auf Kosten der Bürgerlichen: FDP, Mitte und SVP verlieren gesamthaft 6 Sitze. SP und EVP können ihre Sitze halten. Man kann in Wettingen also von einem deutlichen Rutsch nach links-grün sprechen.

Auch im Gemeinderat gibt es eine Verschiebung: Der Bisherige Markus Haas (FDP) wird nicht wiedergewählt. Er erreicht zwar das absolute Mehr, wird aber bei den Stimmen vom Newcomer Andrea Bova (parteilos, IG attraktives Wettingen) deutlich übertroffen. Die übrigen sechs Bisherigen werden wiedergewählt. Einen Denkzettel erhält auch Gemeindeammann Roland Kuster: Bei der Wahl in den Gemeinderat erzielt er von allen sieben Gewählten das schlechteste Ergebnis und er verpasst auch die direkte Wiederwahl als Ammann. Nun braucht es einen zweiten Wahlgang im November. Hier könnte es ein spannendes Duell geben, da Herausforderer Andrea Bova Kuster dicht auf den Fersen ist.

Reihe von Wahlplakaten in Wettingen
Legende: Auch in Wettingen sind die Grünen die Sieger der Einwohnerratswahlen. SRF

Widen

Der Gemeinderat ist nach einer Kampfwahl noch nicht komplett und es braucht einen zweiten Wahlgang. Zwar wurden die vier Bisherigen problemlos wiedergewählt, im Kampf um den letzten freien Sitz erreichte aber keiner der 5 Kandidierenden das absolute Mehr.

Wohlen: Überraschende Abwahl von Gemeinderat Paul Huwiler und Niederlage bei Sachabstimmungen

In der viertgrössten Aargauer Gemeinde wird der bisherige Gemeinderat Paul Huwiler (CVP) überraschend nicht mehr gewählt. Huwiler übertrifft mit 1606 Stimmen zwar das absolute Mehr, wird aber von FDP-Kandidatin Denise Strasser-Lüthy mit 1841 Stimmen überholt und scheidet damit aus. Die übrigen vier Bisherigen schaffen die Wahl problemlos. Während Gemeindeammann Arsène Perroud (SP) wiedergewählt wird, gibt es beim Vizeammann noch keinen Sieger, sowohl der bisherige Vizeammann Roland Vogt (1224 Stimmen) als auch Herausforderer Thomas Burkard (1420) verfehlen das absolute Mehr, weshalb erst im zweiten Wahlgang im November entschieden wird.

Bei den zwei Sachabstimmungen über die Auslagerung des Betreibungsamtes und den Teilumbau des Gemeindehauses erleidet der Gemeinderat zudem zwei Niederlagen. Beide Vorlagen werden mit 67 bzw. 58 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. In einer Mitteilung heisst es, der Gemeinderat nehme das Resultat zur Kenntnis, bedaure den Entscheid aber. Man müsse nun halt eine neue Lösung erarbeiten, um die Platzprobleme im Gemeindehaus zu lösen.

Würenlos

Erfolg für die Würenloser FDP. Sie bringt neu Consuelo Senn in den Gemeinderat der Gemeinde im Bezirk Baden. Senn setzt sich in einer Kampfwahl deutlich durch gegen einen parteilosen Kandidaten und einen der SVP. Vier bisherige Gemeinderätinnen und Gemeinderäte wurde mit sehr guten Resultaten im Amt bestätigt. Ammann von Würenlos bleibt der Parteilose Anton Möckel.

Zofingen: Klarer Linksrutsch im Parlament

Grosse Gewinner der Einwohnerratswahlen in Zofingen sind die Grünen. Sie holen drei Sitze mehr als bisher und verdoppeln damit ihre Sitzzahl. Die SP verliert einen Sitz, dafür holt die Gruppierung «Zofige macht’s» auf Anhieb zwei Sitze, so dass Mitte-Links unter dem Strich deutlich zulegt.
Grosse Verliererin in Zofingen ist die SVP. Sie verliert zwei Sitze. Je einen verlieren Grünliberale und EVP.

Keine Siegerin oder Sieger gibt es bei der Wahl um den Stadtammann. Im ersten Wahlgang erreicht niemand das absolute Mehr. Deutlich am meisten Stimmen macht die Grüne Christiane Guyer, ihr fehlen nur gerade neun Stimmen für die Wahl. Ihr Konkurrent Dominik Gresch (GLP) liegt klar dahinter. Die Kräfteverhältnisse für den zweiten Wahlgang im November sind also klar. In Zofingen geht es um die Nachfolge von Hansruedi Hottiger, der nach 15 Jahren als Stadtpräsident von Zofingen nicht mehr antrat.

Auswahl von Resultaten

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Die hier aufgeführten Resultate sind eine Auswahl, es werden nicht alle Wahlresultate aus sämtlichen Aargauer Gemeinden aufgelistet. Die Auswahl erfolgt hauptsächlich anhand der Grösse einer Gemeinde, weswegen vor allem die Ergebnisse aus kleineren Dörfern fehlen können.

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Aus dem Archiv: Die Aargauer SVP und ihre Schwäche zum Beispiel in Baden
aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 23.08.2021. Bild: Keystone
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Regionaljournal Aargau Solothurn, 26.09.2021, 12:00 Uhr;

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