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Haupteingang des Bruderholzspitals
Legende: Die Zukunft des Bruderholzspitals ist ungewiss SRF

Abstimmungskampf Ärzte streiten sich ums Bruderholzspital

Die Urheber der Initiative «Ja zum Bruderholzspital» wollen eine Abwertung des Spitals verhindern. Der geplante Leistungsabbau komme einer Schliessung des Bruderholzspitals und des Spitals Laufen gleich. Die Ärztegesellschaft widerspricht dieser These.

Eine Botschaft will das Komitee der Initiative für das Bruderholzspital unbedingt vermitteln: Hausärzte, die ihre Patientinnen und Patienten an Spitäler überweisen, seien für den Erhalt des Burderholzspitals. Für eine Medienkonferenz haben sie deshalb am Mittwoch gleich drei Ärzte aufgeboten, welche alle die Bedeutung des Spitals unterstrichen.

Drei Punkte würden aus deren Sicht gegen einen Leistungsabbau im Bruderholzspital sprechen.

  1. Wenn das Angebot in Laufen und auf dem Bruderholz gekürzt würde, käme dies faktisch einer Schliessung der Spitäler gleich.
  2. Die «Permanance», die man anstelle eines 24-Stunden-Notfallbetriebs auf dem Bruderholz einrichten will, sei nichts wert, weil im Spital auch keine erweiterte Grundversorgung mehr angeboten würde. Ohne diesen Hinterbau könne ein Notfallbetrieb nicht funktionieren.
  3. Die Notfallstation im Basler Unispital, in welche die Patienten ausweichen würde, sei jetzt schon am Anschlag.

Dieser Kritik von Hausärzten widerspricht die Ärztegesellschaft Baselland Sie steht der von den Gesundheitsdirektoren der beiden Basel geplanten Fusion des Basler Unispitals und des Kantonsspitals Baselland positiv gegenüber. Das «Wettrüsten» zwischen den Kantonen müsse endlich ein Ende finden, sagt Tobias Eichenberger, der Präsident der Ärztegesellschaft.

«Das Bruderholzspital hat durch Misswirtschaft und einen unklaren Kurs an Substanz verloren», sagt Eichenberger. Nur noch jeder vierte Patient aus dem unteren Baselbiet gehe in dieses Spital. Die Notfallstation im Bruderholzspital würde zudem nicht von heute auf morgen geschlossen, sondern das Angebot sukzessive angepasst.

Einig sind sich die beiden Parteien jedoch in einem Punkt. Beide glauben, sollten sie an der Urne verlieren, werde das Bruderholz-Spital zu einem «Fass ohne Boden», weshalb auch die Krankenkassen-Prämien ansteigen würden.

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