An Spitzentagen leidet das Oberengadiner Dorf unter Stau. Erleichterung soll jetzt eine Umfahrung für 80 Millionen Franken bringen. Geplant ist ein 600 Meter langer Tunnel, der La Punt quasi unterfährt.
An der gestrigen Gemeindeversammlung umstritten war der Ort des Abzweigers. Ursprünglich oberhalb des Dorfs in Richtung Oberengadin vorgesehen, befindet sich der Kreisel nun unterhalb des Dorfs. Das führe zu unnötigen Umwegen, so der Tenor.
Die Gemeindeversammlung hat deshalb den Vorstand beauftragt, beim kantonalen Tiefbauamt Einsprache zu erheben und zusätzlich eine Ausfahrt oberhalb des Dorfs zu fordern. Es handle sich um eine Kompromisslösung, sagt auf Anfrage Gemeindepräsident Jakob Stieger.
Erfolg fraglich
Noch 2015 hatte das Bündner Tiefbauamt oberhalb des Dorfs einen Kreisel mit Ein- und Ausfahrt vorgeschlagen. Dies kritisierte die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission als «schwere Beeinträchtigung» des Dorfbilds von La Punt. Dieses ist von nationaler Bedeutung.
Das Projekt für die Umfahrung La Punt liegt noch bis 18. Dezember auf. Bis dann will die Gemeinde ihre Einsprache eingereicht haben.
SRF 1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; habs