Mit dem schweizweit einzigartigen Pilotprojekt in Suhr bietet das Hilfswerk Caritas verschiedene Dienste an: Unterstützung im Haushalt, Hilfe beim Einkaufen, Begleitung zum Arzt oder Coiffeur, einfache Pflege. Wichtig sei aber auch einfach für die Menschen da zu sein, Zeit zu haben, erklärt Caritas-Projektleiter Andy Huwyler.
Damit will die Caritas eine Lücke füllen. Häufig hätte eine professionelle Betreuung wie die Spitex keine Zeit, für diese kleinen Dinge, begründet Huwyler das Projekt. Das bestätigt auch Alida Spitale, eine der fünf Betreuerinnen im Projekt. «Die Menschen rundherum merken oft gar nicht, dass jemand gar nicht mehr unter die Leute kommt.»
Spezialtarif für Arme
Hier springt die Caritas ein. «Wir sind eine Art professionelle Nachbarn», sagt Andy Huwyler. Fünf Betreuerinnen sind in Suhr angestellt. Finanziert werden sie durch die Beiträge der älteren Menschen und durch die Caritas Schweiz. Eine Stunde Betreuung kostet 55 Franken, es gibt aber auch einen reduzierten Tarif und einen Spezialtarif für Personen, die von Armut betroffen sind.
Die Caritas will ein besonderes Augenmerk auf Armut legen. Man wolle behutsam vorgehen, und versuchen herauszufinden, was den Betroffenen fehle, führt Projektleiter Huwyler aus. Das sei eine schwierige Arbeit, da sich diese Leute häufig schämten und sich deshalb isolierten.
Caritas ist im Quartier präsent
Die Caritas hat für das Pilotprojekt in Suhr einen ehemaligen Bauwagen aufgestellt, neben dem Feld-Schulhaus. Damit will die Caritas im Quartier präsent sein. Andy Huwyler: «Nachbarn und Angehörige sollen die Möglichkeit haben, ein Thema zu platzieren.» So wird die Caritas auf Personen aufmerksam, die Hilfe benötigen. Inputs erhält die Caritas aber auch direkt von der Spitex, von der Gemeinde Suhr und von Ärzten.
Das Projekt in Suhr ist bis jetzt einzigartig. Geplant sind zwei weitere Pilotprojekte in Zürich und Basel. Am Samstag 14. Januar wird der Caritas-Wagen in Suhr offiziell eröffnet.