- Am frühen Morgen hat ein Alarmsystem auf dem Plaine-Morte-Gletscher einen Rückgang des Faverges-Gletscherseepegels gemeldet. Dies teilt die Gemeinde Lenk im Simmental (BE) auf ihrer Website mit.
- Der Wasserstand habe sich bis zu einem Meter gesenkt, und es sei anzunehmen, dass der See unter dem Gletscher hindurch ausläuft.
- Trübbach und Simme könnten Hochwasser und Springfluten verursachen. Das Fluhsee-Tierbergtäli und das Rezliberg-Langermatte seien gesperrt.
Im und um den Gewässerraum von Trübbach und Simme bestünde höchste Gefahr. Die Bevölkerung ist angehalten, die Hinweise der Behörden zu beachten und das Wasser und die Ufer zu meiden.
Das Wasser laufe «kontrolliert» ab, sagt Gemeindepräsident René Müller zu SRF. Das heisst: Das Wasser fliesst wie geplant ins Tal.
Das Wasser der Simme sei derzeit trüb, der Pegel aber nicht massiv angestiegen. Für die Gebiete unterhalb des Sees bestehe keine unmittelbare Gefahr, betont der Gemeindepräsident der Gemeinde Lenk. Auch eine Anreise in die Ferienregion ist möglich. Trotzdem: Personen sollen die Ufer der Simme meiden.
Kanal war mit Schneeresten verstopft
Der Faverges-See hat sich am Rand des Plaine Morte-Gletschers vor einigen Jahren gebildet. Er läuft fast jeden Sommer aus. Damit der Gletscher kontrollierter abfliessen kann, wurde im vergangenen Jahr ein Abflusskanal ins Eis gehauen.
Dieser war jedoch mit Schneeresten des Winters verstopft. In den vergangenen Wochen wurden Arbeiten durchgeführt, um den Kanal frei zu bekommen. Doch der See wollte bis am Freitag nicht recht abfliessen. Wie lange der Abfluss nun noch dauert, können die Fachleute derzeit nicht einschätzen.