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Allein gegen alle anderen Regensberg tickt bei Hunden anders

Eine der kleinsten Gemeinden im Kanton war bei der Abstimmung am Sonntag der grosse Ausreisser. Regensberg wollte als einzige das Kursobligatorium für Hundehalter abschaffen.

Rebellen seien sie nicht in Regensberg, lacht Gemeindepräsident Gregory Turkawka. Aber vielleicht etwas hundefreundlicher. Mit nicht einmal 500 Einwohnerinnen und Einwohnern gehört Regensberg zu den kleinsten Gemeinden im Kanton. Bei der Abstimmung über das Hundegesetz am Wochenende, war die Mini-Gemeinde aber die grosse Ausnahme. Als einzige der 162 Zürcher Gemeinden stimmte Regensberg für das neue Gesetz und damit für die Abschaffung der obligatorischen Kurse für Hundehalter. Und das deutlich. Während das Gesetz im ganzen Kanton mit 70 Prozent Nein-Stimmen abgeschmettert wurde, nahmen es die Regensberger mit 71 Prozent Ja-Stimmen an.

Rebellen sind wir deswegen nicht.
Autor: Gregory Turkawka Gemeindepräsident Regensberg

Turkawka freut sich. «Die Kurse sind gut, aber sie sollten freiwillig sein», ist er überzeugt. Nicht überzeugt waren die Mitarbeiter des Statistischen Amtes des Kantons Zürich. Sie telefonierten am Sonntagnachmittag ins Gemeindehaus Regensberg und erkundigten sich, ob man nicht zufälligerweise die Ja- und Nein-Stimmen verwechselt habe. «Da haben wir die Protokolle der Stimmenzähler nochmals kontrolliert.» Fehler habe man keine gesehen. Damit war das Resultat amtlich. Eine Nachzählung gibt es nicht, da das Regensberger Resultat keinen Einfluss auf das Gesamtergebnis im Kanton hat.

Dass der Ausreisser von Regensberg nun im Fokus der Medien steht, nimmt Turkawka gelassen. Als Alleinstellungsmerkmal tauge die Hundefreundlichkeit jedoch kaum. «Wir haben andere Sachen, auf die wir stolz sind», ergänzt der Gemeindepräsident. «Wir hatten als erste Gemeinde eine Tagesschule und wir haben als erste ein Altersheim für Gehörlose eröffnet». Und stolz sind die Regensberger natürlich auf ihre historische Altstadt.

Mindestens kurzfristig bleibt Regensberg jedoch auch die Gemeinde, die auch bei Hunden etwas anders tickt als der Rest des Kantons.

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