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Alles muss weg Die alte Stoosbahn kommt unter den Hammer

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten: Von Holzbänken über Scheinwerfer bis zum Getriebe. Alles kann gekauft werden.

Seit Dezember 2017 ist die neue Stoosbahn in Betrieb. Diese wurde neben der alten gebaut - und auch die Tal- und Bergstationen stehen an einem neuen Ort. Was passiert jetzt aber mit der alten Bahn? Einfach abreissen und entsorgen wäre schade, finden die Verantwortlichen der Stoosbahnen, und organisieren am kommenden Samstag eine spezielle Auktion.

Das alles kann gekauft werden

Gerade sind Arbeiter daran, alles abzumontieren. Alles, was abgeschraubt werden kann, wird bei der alten Bahn, von den Einheimischen liebevoll «Grossmutter» genannt, abmontiert. Und auch in der alten Bergstation wird alles ausgebaut. «Die grossen Antriebsräder, welche zum Teil mehrere Tonnen schwer sind, werden wohl eher nicht ersteigert», sagt Martin Langenegger, Betriebsleiter der Stoosbahnen. Jedoch seien sie offen, alles könne gekauft werden.

Grundsätzlich kann alles gekauft werden.
Autor: Martin Langenegger Betriebsleiter Stoosbahnen AG

Viele abmontierte Teile sind bereits in der Fronalphalle ausgestellt, wo am Samstag die Versteigerung stattfinden wird. Auf ein paar Tischen liegen zum Beispiel unzählige Metall-Plättchen: «Das sind die Täfeli, wo alle Vorschriften drauf standen.» Aber auch die «Henkel», an welchen sich die Passagiere festhalten konnten, können gekauft werden. «Wer will, kann diese ja in der Stube montieren und Klimmzüge daran machen.» In der Halle liegen aber auch bereits alte Scheinwerfer, Holzbänke aus der «Grossmutter» oder die ersten Telefone, welche die Stoosbahnen besassen.

«Das finanzielle steht nicht im Vordergrund»

«Wirklich wertvoll sind diese Gegenstände nicht, es sind Liebhaberstücke», sagt Martin Langenegger. Und so gebe es für die Gegenstände bei der Versteigerung auch kein Mindestgebot. «Das beginnt bei null, wenn etwas für einen Franken versteigert wird, geben wir das gerne mit.»

Er gehe davon aus, dass die Versteigerung einerseits Einheimische anspreche, welche mit der Bahn aufgewachsen sind, aber auch Bahnliebhaber aus der weiteren Umgebung, sagt Langenegger. Und schlussendlich könnte auch der eigentliche Bahnwagen, die ausgehöhlte «Grossmutter» ersteigert werden. «Hier wäre uns aber wichtig, dass dann auch wirklich dazu geschaut werde. Denn schlussendlich entsorgen wir das Grosi lieber mit Ehrfurcht, anstatt dass sie irgendwo verrostet.»

Auf dem alten Trassee soll Strom produziert werden

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Auch für das alte Trassee haben die Stoosbahnen bereits Pläne: Dieses soll für die Stromproduktion genutzt werden. Dazu soll der Überlauf des Stoos-Seelis, welcher heute in einer Doline versandet, genutzt werden. Eine Zuführleitung vom Seeli bis zur ehemaligen Bergstation ist bereits erstellt worden. Von dort soll das Wasser in eine Druckleitung geführt und auf dem einstigen Trassee nach einem Gefälle von rund 700 Metern turbiniert werden.

Die alte Bergstation hingegen wurde inzwischen an einen Investor verkauft, welcher hier sieben bis neun Erstwohnungen realisieren will.

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