Das Wichtigste in Kürze:
- Der Anteil der über 80-Jährigen in der Schweiz wird sich in den nächsten 20 Jahren verdoppeln.
- Bis ins Jahr 2030 wird die Anzahl Menschen über 65 um mehr als eine Million auf über 2.5 Millionen zunehmen.
- Die Tertianum Gruppe testet deshalb ein Modell, um die damit verbundenen hohen Pflegekosten einzudämmen: das Modell des medizinisch begleiteten Wohnens.
- Seit zwei Jahren läuft im Seniorenzentrum Bubenholz in Opfikon der Versuch.
Eine der Bewohnerinnen des Seniorenzentrums Bubenholz in Opfikon ist Rita Regli. Sie ist 82 Jahre alt, hatte eine Herzoperation und lebt seit eineinhalb Jahren im Tertianum Opfikon in einer kleiner Wohnung. Sie fühle sich sehr sicher in dieser Wohnung, so Regli. Vor allem weil die Pflegeabteilung im gleichen Haus sei: «Wenn ich nicht mehr hier sein könnte, würde ich einfach in den anderen Block in die Vollpflege wechseln.»
Das Konzept des medizinisch begleiteten Wohnens
Mit dem Pilotprojekt will Tertianum-CEO Luca Stäger aufzeigen, dass man die Finanzierung von Wohnen und Alter anders und besser lösen könnte: «Pflegeheim-Bewohner, die Ergänzungleistungen erhalten, bekommen alles vom Staat bezahlt. Im Betreuten Wohnen ist dies nicht so», moniert Stäger.
Dies führe dazu, dass viele Ergänzungsleistungs-Bezüger in teuren Pflegeheimen untergebracht seien, obwohl sie eigentlich gar nicht darauf angewiesen wären. Er sei kein Politiker, so Stäger. Es sei nicht seine Aufgabe, das System zu ändern. Er will aber die Öffentlichkeit davon überzeugen, die Systeme gleich zu schalten.
Ich bin kein Politiker, aber ich hoffe, die Öffentlichkeit überzeugen zu können.
Im Zürcher Kantonsrat ist ein Postualt der Grünen und der FDP mit genau dieser Forderung hängig. Luca Stäger hofft, dass der Vorstoss eine Mehrheit findet.