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Neues auf der Gamescom Grafik-Revolution: Gamer setzen auf eine Karte

Bereits bevor die weltweit grösste Spiel-Messe «Gamescom» für das Publikum heute in Köln die Tore öffnete, fand am Montagabend eines der ganz grossen Highlights statt: Die Präsentation des Grafikkartenherstellers Nvidia. Sie mauserte sich zur inoffiziellen Eröffnung, als Chef Jen-Hsun Huang persönlich auf die Bühne trat, um die seit Monaten brodelnde Gerüchte zur neuen Grafikkartengeneration aus der Welt zu schaffen.

Die technischen Leistungsmerkmale dazu sickerten teilweise schon vor Monaten nach draussen – und sorgten für erwartungsvolle Aufregung.

Reflexartig zugeschlagen

Kaum war die Präsentation zu Ende, startete der Vorverkauf der drei neuen «Geforce»-Grafikkarten im Preissegment zwischen etwa 650 bis 1250 Euro. Nach nur 20 Minuten war die günstigste Variante ausverkauft.

«Das ging so schnell, ich habe es kaum mitgekriegt, weil ich immer noch in die Präsentationsunterlagen vertieft war» erzählt Game-Experin Martina Gassner, die für SRF Digital vor Ort von der Gamescom berichtet.

Martina Gassner, es scheint, die Gamer-Welt habe die neuen «Geforce»-Karten sehnsüchtig erwartet – sie schlagen ein, wie eine Bombe. Wieso?

Mit den Karten sollen Spiele in 4K-Auflösung und HDR dank 60 Frames pro Sekunde nicht mehr ruckeln. Das ist ein gewaltiger Fortschritt! Das Verkaufsargument dazu heisst Raytracing.

Raytracing

Box aufklappen Box zuklappen

Der neue Chip von Nvidia berechnet in Echtzeit 60 Bilder pro Sekunde in fotorealistischer Qualität. Das war bis heute undenkbar, da Computer mehrere Minuten benötigen, um hochqualitative Simulationen zu berechnen, wie wir sie aus dem Kino kennen.

Möglich wird der Kraftakt dank Raytracing: Ein Algorithmus berücksichtig auf jedem Einzelbild eines Films resp. Games jede Lichtquelle und simuliert die Bahn jedes einzelnen Lichtstrahls, bildet Reflexionen in Wasserpfützen und auf Autolack nach, Sonnenstrahlen im Nebel oder Schatten an der Wand.

Raytracing, bei Grafikkarten eine neue Technologie, was steckt dahinter?

Mit der Technologie will Nvidia mehrere Schwächen heutiger Games beseitigen – bei Licht, Schatten und Reflexionen. Bis heute war es Game-Entwicklern beispielsweise nicht möglich, einen physikalisch echt wirkenden und funktionierenden Spiegel in ihrem Spiel zu platzieren. Mit Raytracing soll das kein Problem mehr sein: Ein Algorithmus berechnet die fehlenden Pixel, so dass Gegenstände auch in Videospielen so glänzen und reflektieren, wie sie es in der echten Welt tun.

Ist Raytracing ein Meilenstein in der Game-Entwicklung?

Obwohl es Nvidia als Revolution bezeichnet und ihr Chef Huang an der Präsentation gesagt hat «Games will never be the same again», würde ich es eher als Evolution betrachten, der als Technologiesprung daherkommt. Es ist nicht so, dass die Grafiken, die wir nun zu sehen bekommen werden, uns aus den Socken hauen werden, es ist einfach so, dass beispielsweise die Schatten einen Tick schöner und echter wirken. Oder wie es Huang formulierte: «We gotta make things, that our things, look like things».

Der Nvidia-Chef, schwarze Hose, schwarzes T-Shirt, auf einer Bühne, hintendran die Projektion der neuen Grafik-Karte RTX 2080 - mit zwei riesigen Lüftern.
Legende: Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang lässt mit seiner neuen Grafikkarte die Konkurrenz alt aussehen. nvidia.com

Gibt es neben Nvidia andere Hersteller, die Raytracing anbieten?

Nein, momentan hat Nvidia die Nase vorne. Sie hängt damit andere Hersteller ziemlich ab, insbesondere AMD, mit denen Nvidia seit Jahren wetteifert, wer die besseren Grafik-Karten entwickelt.

Raytracing wird seine Stärken nur ausspielen können, wenn die Entwickler die Technologie in ihren Spielen einbauen. Ab wann kommen die Gamer in den Genuss?

Bei den drei kommenden grossen Titeln «Shadow of the Tombraider», «Battlefield V» und «Metro Exodus» wird dies bereits der Fall sein.

Audio
Martina Gassner an der Gamescom (Beitrag auf SRF Virus)
02:48 min
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 48 Sekunden.
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