Konkret geht um einen Vorfall vom 6. Dezember, wie ein Sprecher der Baselbieter Staatsanwaltschaft am Freitag auf Anfrage zu Berichten in verschiedenen Medien sagte. Nun werde abgeklärt, ob es neben dem einen Kind noch weitere mögliche Opfer gibt.
Zugetragen hat sich der Übergriff in einer Krippe einer Firma, die in der ganzen Deutschschweiz Kinderbetreuungsstätten betreibt. Laut dem Unternehmens hatte eine Mitarbeiterin der Krippe Allschwil bei einer Schlafkontrolle eine «Grenzüberschreitung im sexuellen Bereich an einem Kind» beobachtet, worauf umgehend die Polizei verständigt wurde.
«Geschockt und erschüttert»
Beim mutmasslichen Täter handelt es sich um den 35-jährigen Mitarbeiter, der gleichentags festgenommen wurde. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft sitzt er seither in Untersuchungshaft. Der Mann wurde vom Krippen-Unternehmen mit sofortiger Wirkung entlassen. Erhatte seinen Job erst Anfang April angetreten.
Nach Angaben des Unternehmens wurde das Bewerbungsdossier des ehemaligen Krippenleiters im Mehraugenprinzip geprüft. Zudem wurden neben Referenzen auch ein Sonderprivatauszug aus dem Strafregister eingeholt. Dieses für alle Mitarbeitenden üblich Verfahren habe zu keinen Hinweisen geführt, die gegen eine Anstellung gesprochen hätten. Die Geschäftsführerin zeigt sich in einer Mitteilung «geschockt und zutiefst erschüttert». Der Schutz und die Sicherheit aller Kinder hätten für das Unternehmen oberste Priorität. Bei Grenzüberschreitungen gelte Nulltoleranz.
Psychologische Unterstützung
Die Eltern der in der Allschwiler Krippe betreuten Kinder seien über den Vorfall informiert und zu einem Elternabend eingeladen worden, hält das Unternehmen weiter fest. Zwei weitere Familien stünden wegen möglichen Grenzüberschreitungen in Kontakt mit der Polizei. Die Krippe in Allschwil bleibt laut der Betreiberin weiterhin zu den üblichen Zeiten geöffnet. Die Angestellten erhalten Unterstützung von Notfallpsychologen und einer psychologischen Fachberaterin.