Angeführt wird der Zug jeweils von einem «Gäissebueb», einem kleinen Jungen in Sennentracht. Ihm folgen zahlreiche weisse Ziegen, welche von Mädchen, die ebenfalls in Tracht gekleidet sind und deren Haar zu Zöpfen geflochten wurde, begleitet werden.
Hinter den Ziegen geht der in Sennentracht gekleidete Vorsenn, welcher einen hölzernen «Fahreimer» (Melkeimer) geschultert hat. Dessen Unterseite ist mit einem kleinen runden Gemälde, dem «Bödeli» verziert. Darauf sind oftmals die Spitze eines Alp-Zuges mit Senn, Kuh, Hund und meistens einigen Ziegen abgebildet. Ausserdem ist auf dem Boden des Fahreimers der Name von dessen Besitzer und das Kaufjahr vermerkt.
Geordnet runter ins Tal
Dem Vorsenn folgen die drei Schellenkühe. Diese tragen eine der drei Glocken an verzierten Riemen um den Hals. Dieses Glockenset bildet das sogenannte «Senntum». Die Schellen eines Senntums wiegen jeweils zwischen sechs und neun Kilogramm und sind im sechsten, siebten und achten Oberton aufeinander abgestimmt.
Hier erfahren Sie mehr über die Appenzeller Sennentracht:
Zwischen dem Rest des gesamten Viehbestandes und den drei Schellenkühen bilden der Zusenn, ebenfalls in Sennentracht, und drei weitere Männer in Bauerntracht eine Reihe. Ihre Aufgabe ist es, die Kühe geordnet ins Tal zu führen. Sofern sie Zeit finden, «zäuerlen» sie unterwegs – sie stimmen einen Naturjodel an.
Hinter dem Vieh geht der Bauer selbst, zusammen mit seinem «Bläss», dem typischen Appenzeller Sennenhund. Es folgen ein Pferd und der sogenannte «Lediwagen».
Auf diesem werden die verschiedenen Utensilien zur Käseerzeugung von der Alp ins Tal gefahren. Obwohl nur noch sehr wenige Bauern auf ihrer Alpwirtschaft selbst käsen, bildet dieses Gefährt zusammen mit den Schweinen und weiteren Pferden den traditionellen Abschluss der Alpabfahrt.