Seit der Eröffnung des Ruckhaldetunnels am Samstag, 6. Oktober zeigt sich der Alpaufzug von Pirmin Breu der Öffentlichkeit. Die Figuren ziehen an den Zugfenstern vorbei - von St. Gallen Richtung Teufen auf der rechten Seite.
«Es geht zu schnell»
«Es spiegelt stark, man sieht nichts», sagt ein älterer Herr, der nach Appenzell fährt. «Und es geht zu schnell», fügt seine Frau an. Auf die Frage, was sie gesehen habe, meint eine Mutter im Abteil gegenüber: «Einfach schwarze Flecken.»
Kunst zum Entdecken
Es sei nicht die Idee gewesen, etwas zu machen, das wie eine Leuchtreklame wirkt, sagt der Künstler Pirmin Breu. Das Kunstwerk soll natürlich sein, den Betrachter fordern und über längere Zeit spannend bleiben. «Es braucht etwas Übung bis man die Figuren in ihrem Detail erkennt», ist Breu überzeugt.
Wir schauen, dass wir das nächste Mal auf der richtigen Seite sitzen.
Das ältere Ehepaar will dem Alpaufzug im Ruckhaldetunnel nochmals eine Chance geben. «Wir versuchen es bei der nächsten Fahrt nochmals», sagt der Pensionär. Die Mutter im Abteil gegenüber meint: «Auf der Rückfahrt werden wir schauen, dass wir auf der richtigen Seite sitzen und versuchen, die Figuren besser zu erkennen.
250 Figuren gesprayt
«Freiämter sprayt den längsten Alpaufzug der Welt» oder «700-Meter-Graffiti im neuen Ruckhaldetunnel in St. Gallen» war im Sommer in den Medien zu lesen. Der Aargauer Graffiti-Künstler Pirmin Breu stellte im Juli die ersten Stücke seines 250 Figuren umfassenden Kunstwerks im neuen Tunnel zwischen St. Gallen und Teufen vor.
«Mit der Geschwindigkeit des Zuges werden die Passagiere bei der Grösse der Bilder diese nur als Punkte oder undefinierbare Flecken erscheinen [sic]», hiess es damals in einem Onlinekommentar. Reisende geben dem Verfasser nun Recht.