«Der Wolf ist da. Eine Menschenausstellung», heisst der neueste Schau des Alpinen Museums. Im Ausstellungsraum «Biwak» geht das Museum der Frage nach, was der Wolf mit unserer Gesellschaft macht und was wir mit dem Wolf machen. Seit etwa zwei Jahrzehnten ist der Wolf wieder in der Schweiz.
In der dicht besiedelten Schweiz sei der Wolf ein «Unruhefaktor», sagt Beat Hächler, Direktor des Alpinen Museums. Mit dem Auftauchen des Wolfes müssten Freiräume neu ausgehandelt werden. Dabei gebe es Konflikte, die sehr emotional geführt werden.
In acht Hörstationen lässt die Ausstellung Akteure zu Wort kommen, die mit dem neu eingewanderten Tier konfrontiert sind – etwa einen Wildhüter, eine Tierparkpädagogin, ein Genetiker oder eine Tierpräparatorin. Sie zeigen die Spannungsfelder, die das Auftauchen des Wolfes verursacht.
Der Wolf sei von Süden her in den Alpenraum eingewandert. «Dieser Raum ist ökologisch, sozial und ideologisch sehr sensibel und damit verstärkt sich die Debatte», sagt Elisa Frank von der Universität Zürich. Sie arbeitet als Ethnologin an der Universität Zürich einem Nationalfonds-Projekt zum Umgang mit Wölfen und hat die Ausstellung mitkonzipiert.
Böser Wolf – guter Wolf? Es gebe kein Tier, das den Ängsten und Sehnsüchten des Menschen so nah sei wie der Wolf, sagen die Ausstellungsmacher. Für die einen ist er ein Symbol der Grausamkeit, für die andern ein Vorbild in Sachen Freiheit und Unabhängigkeit.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)