Seit dem 18. Jahrhundert wohnt niemand mehr in der Burg in Pfeffingen. Und auch die blutigen Zeiten des Mittelalters sind längst vorbei. Trotzdem gab es in den letzten Jahrzehnten erfolgreiche Eroberungszüge auf dem Hügel im Baselbiet: Die Bäume und Pflanzen nahmen die Burg in Beschlag.
Um die Burg aus dem Wald zu befreien und die Besucherinnen und Besucher vor Steinschlägen zu schützen, wurde die Ruine in den letzten sieben Jahren aufwändig saniert. 750 Tonnen Kalkstein wurden verbaut, Mauern wurden neu abgestützt und es wurden neue Treppen und Zugänge gebaut. Kostenpunkt: Rund sieben Millionen Franken.
Ruinen sind Geschichte live
Rund ein fünftel der Baukosten übernahm am Ende der Bund. Trotz eines nicht budgetierten Mehraufwandes während den Arbeiten, kommt der Kanton Baselland also besser weg als eigentlich gedacht. Trotzdem lässt sich der Kanton seine Burgruinen etwas kosten, 2.7 Millionen waren es bei der Homburg, 7.2 Millionen sind es in Pfeffingen, 4 Millionen sollen es bei der geplanten Farnsburgsanierung sein.
Die Baselbieter Kulturdirektorin Monica Gschwind verteidigt die hohen Ausgaben. «Die Burgen sind ein wichtiger Teil unserer Geschichte und ein beliebtes Ausflugsziel.» Es gäbe mehr Menschen, welche eine Burg besuchten, als ein Museum.
Jahresringe überraschen
Die Burg Pfeffingen gilt als kulturhistorisches Denkmal von nationaler Bedeutung. Ihr Ursprung liegt im Dunkeln; sie dürfte spätestens Anfang des 11. Jahrhunderts gegründet worden sein.
Im Zuge der Sanierung fanden die Archäologen heraus, dass der imposante Wohnturm zwischen 1385 und 1390 errichtet worden war, also wesentlich später als bisher angenommen. «Das konnten wir den Jahresringen der erhaltenen Bauhölzern ablesen», sagt der Baselbieter Kantonsarchäolog Reto Marti.